Spanien


Weiterfahrt bis OLIVA


Wir haben mal versucht, an der Costa Brava zu überwintern.
Auf dem riesigen Camping Internacional Calonge bei Palamós, etwa auf halber Strecke zwischen der Grenze und Barcelona. Von Norden kommend, die Ausfahrt Nr. 6 (Girona-N / Palamós).

 


 
 kleiner Strand vom Camping Calonge
 

 
 

 

 

Wettermäßig war das eher ein Reinfall: Zu kalt und regnerisch, und der dazugehörige Strand, den unsere Hunde so lieben, ist nur ca. 300 Meter lang (nicht etwa breit!) und wird an beiden Seiten von unpassierbaren Felsen eingerahmt.

Das Foto links habe ich vom Prospekt eingescant. Da kannst du den Strand sehen. Eher ein Strändchen...

Die Anfahrt war ja noch ganz manierlich, aber als wir dann vom Campingplatz auf der Küstenstraße weiter nach Süden bis Blanes fuhren, kriegte ich fast einen Affen, so lang und kurvig war das Stück.


Nach unablässiger Kurbelei endlich: die Autobahn und husch-husch vorbei an
Barcelona...

Überwintern kommt für uns erst deutlich südlich von Barcelona in Frage. Prinzipiell geht das zwar schon auf dem Camping Vilanova Park in Vilanova i la Geltrú, der Platz hat über den Winter geöffnet.
Er ist groß, sauber, hat ein tolles Schwimmbad, ein gutes Restaurant, und in der Hauptsaison hast du auch eine Menge Möglichkeiten, dich zu "zerstreuen"; für Kinder ist er ein Hit.

Für Minderheiten mit 3 Hunden ist er's eher nicht; außerdem ist uns der Winter auch in diesem Teil Spaniens noch zu kühl und auch zu feucht. Das denken andere wohl auch.
Folglich ist der Platz zu Winterzeiten ausgesprochen dünn belegt; meist ziehen die Leute nur durch...

Nachtrag: Wir waren später noch zweimal dort, für ein paar Tage, da bekamen wir kaum einen sonnigen Stellplatz, so viele WOMOs standen dort.
Die Zeiten ändern sich, und: die WOMOfahrer vermehren sich rasant...

 

Bessere Karten hast du, wenn du einen der Campingplätze rund um Tarragona an der COSTA DAURADA ansteuerst. Im Winter sind hier die meisten zwar (noch) zu, aber der Campingplatz Tamarit Park bei Tamarit, 10 km vor Tarragona, hat ganzjährig geöffnet, liegt direkt am Meer und bietet sogar Stellplätze, die nur durch eine kleine Mauer vom Strand getrennt sind. Auf so einem Platz mit Meerblick stehen wir auf dem Bild rechts.
Das war in einem November - also man kann zumindest den "Frühwinter" in diesen Breiten gut ertragen

Der Platz ist sehr gepflegt, wurde im Winter 2001/02 renoviert und hat alles, was das Camperherz begehrt, sogar einen WOMO-Waschplatz.
Der Strand ist super, du kannst dort ausgedehnte Spaziergänge und in küstennahen Hinterland regelrechte Wanderungen machen.

Im Januar wird es dann frischer, dann machen viele auf Zugvogel und reisen weiter nach Süden. 

Natürlich kriegst du auf Tamarit Park, wie auf jedem Campingplatz, einen Langzeit-Rabatt. Aber da musst du schon sehr lange bleiben...


Auf Tamarit Park haben wir im März 2001 (Aufenthalt 4 Tage) incl. Strom und 1 Hund 18,80 €/Tag bezahlt; nach der großen Renovierung wird das nicht billiger geworden sein; ob einem das wert oder ob's zu teuer erscheint muss jeder selbst wissen; wenn ich bedenke, dass unsere bisheriger "Tiefpreisrekord" incl. Strom bei 3,77 €/Tag gelegen hat (März 2002 in Peniche/Portugal - siehe "Portugal"), ist das schon ein Unterschied, gelle?
 


 
am Strand von Tamarit
 




Mittagsblumen auf der Düne
 

Irgendwie reizt es uns, das Ebrodelta zu erkunden, und so folgen wir dem schmalen Sträßchen des Schwemmlandes.

Aber nach ein paar ziemlich langweiligen Kilometern durch sumpfige Felder haben wir genug, drehen bei, fahren bis Vinarós; da essen wir auf dem in englischer Hand befindlichen Camping gut und übernachten dort auch.

Am folgenden Tag vorbei an Benicarló, Peniscola, Orpesa (da gibt es mehrere gute Plätze!), vorbei auch an Valencia, bis nach Oliva. Das liegt ca. 15 km vor Denia, einer früher deutschen, jetzt internationalen "Urlauberkolonie".


An der COSTA BLANCA liegen die Campingplätze aufgereiht wie auf einer Perlenkette; einer der bekanntesten ist der Kiko in Oliva.
Wie - du warst noch nicht dort??  Kennst den Kiko womöglich überhaupt nicht? Da gehörst du aber zu den ganz, ganz Wenigen!

Wir haben ihn uns zumindest angeschaut, aber uns sind die meisten Stellplätze zu klein, unser Baby hätte darauf ausgesehen wie ein überfressener Jungkuckuck im Nest einer Rohrdommel. Zwar hat der Kiko auch Plätze für XXL-WOMOS, aber für unsere Begriffe (und Hunde) steht man dort trotzdem zu eng. Und: Dort hat's sehr selbstbewusste Platzhirsche...(s.o.)


 


 
"bis nach Denia sind es etwa 12 km, Carissima!"
 



Direkt neben dem Strandabschnitt, der zum Eurocamping gehört, mündet ein kleines Flüsschen. Es fließt nur sehr langsam und hat leicht erwärmtes Wasser, weil seine ca. 2 km entfernte Quelle warmes Wasser liefert. Und da unterwegs kein Abwasser zugeleitet wird, ist das ein Lieblingsbadeplatz für unsere Cavalierchen.

Wir haben dort echt nette Leute kennen gelernt, mit denen zusammen wir viele Kurztrips gemacht und schließlich auch Silvester gefeiert haben. Als wir dann wieder zu Hause waren, blieben wir in telefonischem Kontakt und verabredeten uns für den nächsten Aufenthalt auf einem Campingplatz, den wir dann noch ausgucken wollten.



 
am Strand des Eurocamping mündet ein Flüsschen...

 

Uns behagt schließlich der Eurocamping am meisten, so dass wir statt der ursprünglich angepeilten 2 Wochen schließlich über 6 Wochen dort bleiben.  
Das lag an mehreren Faktoren:
Einmal haben wir dort so viel Platz, dass sich unsere Hunde nicht gleich beim Verlassen des BABY im Nachbar-Caravan wiederfinden.
Zum anderen an dem tollen, kilometerlangen Sandstrand, für den Oliva bekannt ist und der für uns 5 geradezu ideal ist.
 
Außerdem spielt das Wetter so schön mit, dass wir uns sagen: Woanders kann es auch nicht schöner sein, wozu jetzt also mittendrin alles einpacken und sich einen neuen Platz suchen, der vielleicht nicht so angenehm ist wie dieser? Oder wo wir eventuell nicht so willkommen geheißen würden (du weißt schon...)

   
 
Warmwasser... unsere Vierbeiner sind fast nicht rauszukriegen

 

Wenn es stürmisch ist, hat Carissima ein spezielles Hobby:



Carissima wartet auf "Beute"

Sie stellt sich gegen den Wind und wartet auf vorbeitrudelnde Fetzchen aus Papier, Styropor, Pflanzenresten - egal, Hauptsache sie kann ordentlich hinterher jagen. Manchmal ist sie so drauf fixiert, dass sie nicht mitkriegt, wenn die "Beute" ins Meer geweht wird. Dann mutiert sie augenblicks zum "Seehund".




 
was hat der da in der Hand?
 

Alles was sich bewegt oder von mir bewegt werden könnte, ist interessant, weil man als kleiner sportlicher Hund hinterher sausen kann. Schließlich handelt es sich um Spaniels, die in England mal zum Einsatz für die Jagd gezüchtet worden sind. Steckt irgendwie noch drin...
 

 
 
Orangen, dass sich die Äste biegen!

Oliva liegt an der Costa del Azahar -  der "Küste der Orangenblüten".
 
Ich erinnere mich noch sehr genau, als ich zum ersten Mal vor einer leibhaftigen Orangenplantage gestanden habe. Die Früchte leuchteten ausgesprochen verführerisch und sahen aus wie riesige pralle gelbrote Tennisbälle. Ich näherte mich irgendwie zögernd, jederzeit drauf gefasst, barsch gefragt zu werden, was ich da vorhätte.

Dabei hatte ich doch nur vor, ein schönes Foto zu machen ;-> .

Leider weichen immer mehr Orangenplantagen den anrückenden Baggern, die Gruben ausheben für neue Urbanisationen und Golfplätze, die Häuser schießen immer noch wie Pilze aus dem Boden.
Wenn du nach einem halben Jahr wiederkommst, erkennst du manche Ecken kaum wieder.
Einen Vorteil hat die Bauerei: Wenn du heute den Eurocamping oder den Camping Azul daneben ansteuerst, ist die Straße nicht mehr nur 2,50 m breit und mit rechtwinkligen(!) Knicken, sondern gerade und komfortabel.

Es wäre übertrieben, den Ort Oliva als Touristentraum zu bezeichnen; und er liegt auch nicht direkt am Meer, aber zumindest hat er eine hübsche Altstadt, etliche Geschäfte, einen großen Wochenmarkt, auf dem du alle Früchte kriegst, die Spanien zu bieten hat und ein Internet-Cafe, wo man von Zeit zu Zeit seine Mails lesen und verschicken und einen Blick auf eine Homepage werfen kann...
Und da ist noch der unvermeidliche LIDL-Markt, ohne den sich der echte Tourist in Spanien überhaupt nicht wohl fühlt, und im nahen Gandia findest du einen Carrefour. Urlauberherz, was begehrst du mehr?


 



so steht man auf dem "Feldherrnhügel" des Camping Olé in Oliva




das bedeutet: "Auf, wir wollen spazieren gehen!"
 

Oliva eignet sich prima als Ausgangsbasis zur Erkundung des 'Landesinneren'. Wir tun das mit Begeisterung mit unserem 80er TPH-Roller, den du sicher schon gesehen hast.
 
Dabei haben wir aber nur einen Aktionsradius von ca. 60 - 80 km. Wenn man allzu lange auf dem Roller sitzt, merkt man am Abend seine eigene Sitzfläche doch recht heftig. Außerdem wollen wir nicht zu lange weg bleiben, weil unsere Hunde ja im BABY bleiben.

   

Eins unserer Lieblingsziele ist eine der Bodegas in Xaló, in der du so viel Wein probieren kannst wie du verträgst - und natürlich kannst und solltest du ihn auch kaufen.
Das macht echt Laune, wenn wir dann mit 24 Flaschen Wein und 2-3 Flaschen Sekt bepackt die 15 km zum BABY zurück rollern.
Geht zurück aber fast nur bergab...

 


 
Vorfreude: auf dem Weg zur Bodega in Xaló

Außerdem ist Denia nah. Da rollern wir auch öfters hin. Wir mögen dieses Städtchen sehr, es ist sauber, gemütlich bis quirlig, hat viele große und kleine Geschäfte, die zum Einkaufsbummel einladen und liebe Camper: es hat 4 (vier) Mercadonas!

Denia hat eine landschaftlich reizvolle Umgebung. Fährst du auf Denias Hausberg, hast du diesen Blick auf Javea:

 



Javea liegt gleich zu Füßen von Denias Hausberg
 

Von hier oben aus kannst du bei klarem Wetter Ibiza sehen.

Etwas weiter ist es bis Calp(e) ('Wahrzeichen': der Penon de Ifach).

Dort zieht es uns immer in den Hafen, weil du da hervorragend Fisch und Meeresfrüchte essen kannst. Damals (ich meine vor ca. 25 Jahren) gab es am Hafen außer einer kleinen Bar überhaupt noch keine Restaurants.
Da stand ein Mann mit einer äußerst schlichten Form von  Frittenbude und hatte da ein paar Fische, Tintenfische und ein Stück Thunfisch liegen. Man zeigte nur auf den Thunfisch, der Abstand zwischen Daumen und Zeigefinger deutete die Dicke der Scheibe an, die man wollte, dann säbelte er das Ding ab, legte es auf eine Waage, dann auf einen Holzkohlengrill. Dazu Pommes - preiswert und herrlich lecker!!

Heute reihen sich dort ca. 6 oder 8 Fischrestaurants aneinander, jedes mit verführerischen Auslagen auf überladenen Theken. Auf den richtigen Appetit bringen dich Probehappen und ein Glas Sangria.

Du kriegst ein gutes Menü (z.B. Seezunge, Pommes frites und Salat für 7 €, Sangria inklusive, kannst aber auch einen anständigen Hummer mit Sekt für etwas teurer verspeisen.




der Hafen von Calpe oben vom Penon de Ifach aus


Den Penon haben wir zweimal bestiegen. Natürlich mit unseren damals zwei 'Schrumpf-Bernhardinern' (also Cavalierchen) Janka und Sira - irgendwer musste schließlich das Weinbrandfässchen schleppen ';-) .

Von hier oben siehst du auch den großen See hinter den Hochhäusern, der als Saline dient.

Bis Moraira ist es ein größerer Katzensprung. Du erinnerst dich: Moraira stand ganz am Anfang unserer Spanienreisen (s.: "der Beginn").
Hat nach unserem Geschmack viel von seinem ehemaligen Charme verloren und ist ein wohlhabender und geschäftiger Touristenort geworden.

Der Campingplatz zwischen Moraira und Calpe: zu schattig und zu eng für uns, klitzekleine Stellplätze. Frei stehen kann man auf einem großen Platz fast in Ortsmitte - zumindest in der Nebensaison ein paar Tage.

Dann gibt es am Ortsrand von Moraira noch einen Campingplatz, aber der erinnert mich fatal an eine Legebatterie. Hier fühlt sich nur der eingeborene Spanier daheim.

Hach - da fällt mir doch ganz spontan ein, wie wir in Moraira des öfteren gekocht haben - tun wir heute noch genau so 'hemmungslos'.

Also:

Wir haben uns z.B. einen Zopf Knoblauchzwiebeln geholt, davon habe ich mir eine Reihe, also ca. 6-8 Stück abgemacht, die Zehen auseinander gepult und alle brav geschält; das ergab dann mindestens 60 Stück.
Ulla hat in der Mitte der beiden Schweinefilets der Länge nach ein Loch gebohrt und dann so viele wie möglich der leicht angebratenen Knofelzehen hineingedrückt; am Schluss mit einem Zahnstocher die Öffnung verschlossen und dann hübsch gebraten.
Die restlichen haben wir in der Pfanne belassen und zu einem tollen  Knoblauchgemüse gedünstet.

Ich würde mich dann immer am liebsten in die Pfanne reinsetzen. Der Knofelgeruch verliert sich beim Braten weitgehend, aber der Geschmack ist einfach unnachahmlich. Dazu gehört natürlich ein gutes Glas Wein  - lechz...!




Schweinefilet gefüllt mit Knofelzehen
 

Ein Stück weiter: Altea.

Das hat sich im Lauf der Jahre gemausert zu einem recht quirligen Ort mit einem direkt an der Straße gelegenen "Industrieviertel" an der südlichen Ausfallstraße.

An seiner hübschen Strandpromenade (nur der Strand bei Oliva ist schöner) gibt's eine Menge Restaurants und kleiner Cafés, "Bars", wo du in aller Ruhe dein Weinchen oder so schlürfen und dabei den Blick übers Meer schweifen ...




  vom Strand in Altea aus sieht man den Penon bei Calpe


...lassen kannst. Da man u. a. nederlands, deutsch, english, francais und natürlich espanol spricht, gibt's keinerlei Verständigungsprobleme.

Anschließend bummelst du mal rauf und runter, denn oben entlang der engen und stark befahrenen N 340, die sich leider (noch!!) der Länge nach durch Altea zieht, ist das aufgrund des unablässigen Stop-and-go-Verkehrsstroms überhaupt nicht spaßig! Die Umgehung ist aber so gut wie fertig! Dem Herrn sei Dank!

 



hübsche Promenade in Altea
 


 

 

 

===> Spanien(3)