LANGZEITURLAUB 2007
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Wenden wir
uns den schönen Dingen zu! Wir haben "unseren" Platz mit Ausblick aufs Meer. Erst kommt die Runde rund um den Stellplatz, man marschiert an 3 Seiten direkt an seiner Außenseite entlang und hat so einen guten Überblick über die meisten WOMOs; die Innenplätze sind zwar nicht so ganz beliebt - verständlich, weil man da so gut wie nichts vom Meer sieht - aber trotzdem sind viele immer belegt. |
Der Blick durch die Windschutzscheibe (leider spiegelt sie leicht) zeigt dir, zwischen uns und dem Meer liegt nur der felsige Strand. Meist sind Angler zu sehen, auch nachts, dann haben sie Stirnlampen mit LEDs, da hält die Batterie die ganze Nacht. Dann kannst du mitten in der Nacht kleine Irrlichter in der Ferne sehen; das hat wohl etwas, was ich noch nicht entdeckt habe, dieses Angeln in der kühlen Nacht. |
unser Stellplatz in erster Reihe - unverbaubar. |
Und wenn du dann nach draußen gehst sieht die erste Reihe so aus:
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Es ist ja
immer Zufall, ob du einen Nachbarn hast, mit dem "du es kannst" oder ob der
zu der Kategorie "Lass mich in Ruh" gehört. Bei uns passt es diesmal prima: Rechts von uns steht anfangs ein französisches Ehepaar samt pubertierender Tochter mit ebensolcher Laune, kurz darauf fahren die drei aber los; wir strömen wohl zu viel gute Laune aus. Es kommt gleich darauf ein deutsches Ehepaar, mit denen wir sofort ins Gespräch kommen. Jahrelange WOMOfahrer, sie kennen viele Ecken, die uns neu sind. |
Auf der anderen Seite ein deutsch-holländisches Ehepaar, auch die beiden sind ebenso freundlich wie unkompliziert und haben aus ihrem Erfahrungsschatz viel zu berichten. So hocken wir des öfteren zu sechst an der Mauer vor unseren WOMOs, geben uns gegenseitig Tipps und Erfahrungen und unterhalten uns ansonsten über "Gott und die Welt". |
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Zwischen unseren WOMOs und der niedrigen Mauer haben wir ca. 2 Meter Platz gelassen. So kannst du herrlich die Stühle und den Tisch rausstellen, die Beine hoch legen und die Sonne genießen - und alles mit Meerblick. | |
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Ca. 150 Meter entfernt
vom Stellplatz in Carro ist ein Restaurant, jeden Abend gerammelt
voll. Obwohl es schon draußen verlockend duftet, wollen wir die Hündchen
nicht abends allein im BABY lassen; doch unser Appetit auf Muscheln ist
unwiderruflich angeregt. So kommen wir auf die Idee, selbst nach Muscheln Ausschau zu halten. Auf dem allmorgendlichen Markt sind sie zu kriegen, und Ulla besorgt am folgenden Tag ein gutes Kilo dieser Weichtiere. In der Zubereitung sind wir mittlerweile geübt: Ich säubere sie und entferne die harten Byssusfäden, mit denen sie sich am Untergrund festheften, Ulla bereitet drinnen Zwiebeln, Knofel, Currypulver, Sahne usw. vor, damit das Süppchen, in dem die Muscheln gegart werden, nachher auch lecker schmeckt. Kein Salz, davon haben die Muscheln selbst genug gespeichert. Wir mögen ganz besonders gern Muscheln in Curry-Sahne-Sauce, dazu frisches Baguette - reinstippen - mmmmh! |
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Da es noch April
ist, werden die Abende hier am Meer noch recht kühl, daher verschwinden
die Wohnmobilisten mit untergehender Sonne in ihren 4 Wänden und es wird
schnell ruhig auf dem Stellplatz. Dann fangen die "Prozessionen" an - so
nenne ich das, wenn die Leute nach dem Essen, warm angezogen, um den
Stellplatz flanieren und jedes Wohnmobil dabei genau in Augenschein
nehmen. |
Nicht weit
von Carro entfernt ist Martigues, da kommst du zwangsläufig durch,
wenn du von hier weiter nach Westen, z. B. nach Port-St.-Louis-sur-Rhône,
willst. DA sind wir ja auch durch gekommen, als wir von les Arcs hierher
kamen. Es ist eine mittelgroße Stadt und hat insofern eine tolle Lage, weil der stattlich breite Canal de Caronte mitten hindurch geht, und der wiederum verbindet das Mittelmeer mit dem riesigen Étang de Berre. Wenn du den Kanal überquerst, tust du das auf einer sehr hohen Autobahnbrücke. Das hatten wir ja gut 4 Wochen zuvor gemacht, als wir von Port-St.-Louis wegen des Mistral "flüchteten". Da die Brücke fast in Nord-Süd-Richtung verläuft, hast du bei einer solchen Gelegenheit entweder Rückenwind wie wir, oder dein Auto hat kräftigen Gegenwind. |
Wir fahren mit unserem Roller (mit neuer Zündkerze) am nächsten Tag bei herrlichem Wetter die ca. 10 km hinüber nach Martigues und durchstreifen zu Fuß die Innenstadt. Klamottenläden, Schuhläden, Handtaschenläden, Cafés, Restaurants - das ist es im Wesentlichen, was du an Geschäften vorfindest. Kleine Lebensmittelgeschäfte gibt es auch, aber vor allem Modeläden... Beim Spazieren kommen wir über eine kleinere Brücke, die führt exakt über den hier recht schmalen Canal de Caronte. Von hier aus siehst du in der einen Richtung die schon angesprochene Autobahnbrücke, in der anderen schaust du auf den Etang de Berre, ohne freilich sein gegenüber liegendes Ufer zu sehen. Ich schätze seine Länge auf mindestens 40 km, seine Breite zwischen 10 und 20 km. |
Canal de Caronte- im Hintergrund die hohe Autobahnbrücke |
Wir
bleiben eine Woche in Carro, und wenn die Temperaturen tagsüber für
unsere Vierbeiner bis an die Grenze des Zumutbaren steigen, dürfen sie zur
Abkühlung in
dem kleinen Hafenbecken baden. Alles wie gehabt. |
Da wir diesmal auch neue Gegenden kennen lernen wollen, fahren wir also los - in nördliche Richtung, und zwar nach Vaison la Romaine. |
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