LANGZEITURLAUB 2007
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Du
erkennst unser BABY oben im Bild? Richtig: Wir stehen mitten in Reben in halber Höhe auf einem Weinberg. Wie wir dahin gekommen sind: Tours hatten wir ja, wir sind immer noch auf der N 152, rechts von uns nach wie vor die Loire. Aber aufregende Schlösser waren noch nicht in Sicht. In Amboise bleiben wir noch auf dieser Loireseite und kommen ca. 10 km dahinter durch ein Kaff namens Veuves. Da gibt es rechts am Ortsende einen Parkplatz, den steuern wir an, Ulla macht einen Kaffee und ich mit den Hunden der Reihe nach ein Ründchen. Von Hund zu Hund werden meine Kreise, die ich mit ihnen gehe, größer, und beim 3. bin ich unten an der Loire. Von hier aus entpuppt sich Veuves als schmuckes Kleinod, man hat das Ufer regelrecht als Kai befestigt, es liegen ein paar Ruderkähne am Steg, und die alten Häuschen, die in respektvollem Abstand vom Ufer stehen, sind in hervorragendem Zustand. Überall Blumenkübel, sauber geschnittene Heckchen, gestutzte Bäume, Bänke, gepflegte Mini-Vorgärten. Bei Runde mit Hund 4 ist Ulla mit dabei - so was allein zu sehen ist der halbe Spaß. So wird aus dem Päuschen eine ausgewachsene Pause, nach 2 Stunden fahren wir weiter und wissen noch gar nicht, dass wir bald einen der schönst gelegenen Stellplätze unserer Reise anfahren werden. |
Ulla hat im Stellplatzführer geblättert und ein Weingut ausgemacht, das ein ganzes Stück von der Loire weg liegt. Das Gut ist der "France Passion" angeschlossen, eine über das ganze Land verstreute Winzergemeinschaft, die Wohnmobilreisenden einen kostenlosen Stellplatz für die Nacht anbieten - ohne Kaufverpflichtung, ohne Wasser und auch ohne Strom. Aber: Mit Flair! Bei Couture, nahe einem Flüsschen namens Loir (nicht Loire!) finden wir, nachdem uns das TomTom erst mal einen Eselspfad entlang schicken wollte, nach einigem Suchen das Örtchen und auch ganz schnell den Winzer. Ulla steigt aus und marschiert los: Ein Schild mit einem WOMO drauf weist ihr den Weg, sie will schauen, ob der auch für unser BABY geeignet ist. Nach einigen Minuten kommt sie zurück und winkt. Zwei scharfe Biegungen, es geht recht steil bergauf. Links steht auf einer Art Hinterhof ein französischer Kollege mit einem WOMO, er beachtet uns nicht, wir fahren an ihm vorbei weiter den Weg hoch und oben ist eine ca. 100 x 50 m große Wiese, etwas abfallend zum Dorf hin, von dem wir gerade kommen. Das BABY steht nach kurzer Zeit einigermaßen gerade (das Problem könnte der Kühlschrank sein, der eine zu große Schräglage mit der Aufgabe seines Dienstes quittiert). Aber es geht, weder wird er sich ausschalten, noch werden wir aus dem Bett kullern. |
herrlicher Blick über das Dorf hinweg |
Ei
tut d a s gut! Noch sieht man dunkle Wolken, aber die verkrümeln
sich zusehends. Hier hat es sowieso nicht so doll geregnet, sonst wären wir
hier gar nicht erst hoch gekommen. Das Dorf liegt zu unseren Füßen, nur der Kirchturm ragt noch ein wenig höher hinauf. Soll er auch. |
Wir machen mit den Hunden eine große Runde um die Rebenfelder. Ausgelassen sausen die Vierbeiner über die grasbewachsenen Wege, doch wir leinen sie sofort an, als wir hier und da tief gegrabene Löcher entdecken, in denen sie ohne weiteres auf Nimmerwiedersehen verschwinden könnten. Der Zweck der Grabungen bleibt uns verborgen. Wassersuche?? |
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Dann
gehen wir den Weg hinunter zum Winzer. Hier bedankt sich Ulla in perfektem Französisch beim Juniorchef dafür, dass wir die Nacht auf seinem Grund stehen dürfen; der freut sich sichtlich, so viel Freundlichkeit erlebt er wohl nicht alle Tage. Und er freut sich auch, weil wir ihn nach Wein fragen. Der junge Mann führt uns in einen Probier- und Verkaufsraum für sein flüssiges Gold. Wir entscheiden uns für einen aromatischen Rosé, den gibt's im Vrac, also einem Kunststoffbeutel in einem stabilen Karton mit Hähnchen. Da zapfst du dir nach Belieben deinen Wein, der bleibt hübsch von der Luft abgeschlossen, so dass du ihn über Wochen hinweg langsam ausnuckeln kannst, ohne Sorge, dass er oxidiert und 'unbrauchbar' wird. Kommt auch bei uns in D so langsam in Mode. Ist ungeheuer praktisch und du hast nachher keine Flaschen, die du entsorgen musst. |
Inzwischen hat sich das Wetter fast ganz wieder erholt, so kriegen wir gegen Abend noch eine richtig satte Prise Sonne. |
Am
nächsten Morgen wachen wir nach einer absolut ruhigen Nacht auf, begrüßen
die Sonne und rüsten uns für die Weiterfahrt. Loire verbindet man mit Wein und natürlich Schlössern... |
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