- Die Salinen bei Salin de Giraud -
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Als lebenswichtiger Bestandteil unserer Körpersäfte muss Salz von außen zugeführt werden, drum gab es seit jeher Streit um die kostbaren Kristalle - und wer früher das Glück hatte, Salz in großen Mengen zu besitzen, war ein gemachter Mann. Den Menschen an den Küsten waren solche Probleme naturgemäß fremd. Wenn die einen Pott Meerwasser vergaßen, konnten sie nach einiger Zeit eine weißlich-graue Substanz vom Boden kratzen und (zumindest früher) gleich aufs Frühstücksei krümeln. |
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Ulla und ich wollten uns mal von näherem ansehen, wie heute Meersalz gewonnen wird; der Ort Salin de Giraud verrät, dass hier Salinen, also Salzgewinnungsanlagen ("Salzgärten") für den Namen Pate gestanden haben. Die Überfahrt mit der Fähre nach Salin de Giraud ist frei nach Chris de Burgh: "Don't pay the ferryman!" gratis, zumindest für
Zweiräder. |
Heute
gewinnt man aus dem Meer das Salz tonnenweise, es ist in vielen
Küstenbereichen seit dem frühen Mittelalter neben dem Fischfang ein
gewinnträchtiger
Wirtschaftszweig. Das Prinzip ist überall gleich: Man legt etliche ca. 50 - 60 cm tiefe Becken mit 100 bis 200 Meter Kantenlänge an, meist rechtwinklig, weil die leichter zu bewirtschaften sind. Die Begrenzungswälle bestehen aus Lehm, der ist halt wasserdicht und hält besser als Sand. Da hinein pumpt man Meerwasser - den Rest erledigen Wind und Sonne. Nach einigen Wochen ist das Wasser verdunstet, und die Salzernte kann beginnen. Das Resultat: siehe die Bilder. |
Netterweise hat man gleich hinter Salin de Giraud einen Hügel aufgeschüttet, von dort hast du einen guten Blick auf die "dunkelweiße" Pracht. |
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Das
Salz in den Salinen schimmert rötlich-violett. Aufgeschüttet ist es schmutzig grau-weiß. Es wird vor dem Versand noch gereinigt und gebleicht |
Das Erklimmen der Salzberge ist streng verboten. Und das, obwohl Salz doch hervorragend konserviert :-o |
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Ist
dir schon mal
"Fleur du Sel" begegnet? Das ist Salz,
welches sich erst mal durch
seinen happigen Preis auszeichnet. Der Grund: Beim Fleur du Sel handelt es sich um Salz, das im Hochsommer geerntet wird; es bildet sich nur bei besonderen Wettergegebenheiten, und vor und während der "Ernte" darf es auf keinen Fall stürmen oder regnen, sonst zerbricht oder verwässert die Angelegenheit. Man hat relativ kleine Becken mit Meerwasser, bei heißem und ruhigem Wetter steigt langsam eine hauchdünne Salzdecke auf und sammelt sich an der Oberfläche an wie der Rahm bei der Milch. Vom Rand aus wird dieses zerbrechliche Gebilde gaaanz vorsichtig mit einer Art großem Sieb an langem Stiel abgeschöpft. Bei der Ernte ist es mucksmäuschenstill, jeder arbeitet schweigend vor sich hin. Brauchst nur mal dabei zu niesen, schon zerbricht die dünne Salzkruste, sinkt zu Boden und futsch ist sie. Spätestens dann sind sicher ein paar Worte fällig, denke ich. Da dieses Handwerk eine Menge Erfahrung braucht, verstehst du sicher, warum das Zeug so teuer ist. Und: warum es Sterne-Köche gibt, die auf Fleur du Sel schwören... Jenuch jelernt auf diesem 'gesalzenen' Ausflug - es ist Urlaub! |
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nach Hause ist ein erneuter Zwischenhalt in St. Remy unumgänglich: Der Wein muss nachgefüllt werden! Da kennen wir einen Weinbauern, der ökologischen Weinbau betreibt... ALSO: |
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