Unser DEHLER
Als wir an die zehn Händler abgeklappert haben, finden wir bei einer
VW-Niederlassung ein geradezu futuristisch aussehendes Gefährt, die Türen
einladend geöffnet, der Motor läuft gerade warm für einen
Kunden.
Als hätte das Ding auf
uns gewartet!
Es handelt sich um einen DEHLER, gebaut auf Basis eines
VW T4. |
unser DEHLER
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Ein Segelbootbauer, der ein 5,40 m langes WOMO konstruiert hat!
Da muss doch
alles passen, und das tut es auch! Die über das serienmäßige Maß eines VW
hinausgehenden 30 cm werden von der Fa. DEHLER verlängert und kommen einer
Art Kofferraum, sowie einer Dusche und einem winzigen Kleiderschrank zugute. Und tatsächlich: Alles perfekt: Dusche, Porta Potti,
Küche, Standheizung, Kleiderschrank, Schränke, ein (Umbau-)Bett, Tisch mit
einer sagenhaft soliden Verarbeitung.
Und: ein sparsamer Diesel obendrein.
Einige Tage später ist das Wohnmobil unser, trotz des doch
ziemlich beachtlichen Preises für ein so relativ kleines Gefährt.
Doch haben wir den Kauf nie bereut.
Mit unserem DEHLER legen wir in den zwei Jahren, die wir ihn haben (1993-95), ungefähr 65.000 km zurück.
Allerdings sind das nicht nur Urlaubskilometer, sondern auch meine Fahrten
zum Dienst und auch Privatfahrten summieren sich.
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Bei den vielen Fahrten, Ausflügen und
Kurzvisiten lernen wir seine Vorzüge kennen und schätzen, vor allem, was seine Wendigkeit anlangt. Wo
ein PKW hinkommt, da kommen auch wir mit dem DEHLER hin.
So haben wir auch nie Probleme, selbst in Holland "getarnt" auf
einem PKW-Parkplatz die Nacht zu verbringen; und das, wo hier das Übernachten
im Wohnmobil außerhalb von Campings ja bekanntlich nicht toleriert wird. Und da die Scheiben getönt sind,
sitzt man auch bei Tage recht unbeobachtet beim Kaffeetrinken darin und kann
ungestört rausschauen.
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Rast irgendwo in der
Bretagne
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Zuerst besuchen wir die Neuen
Bundesländer und natürlich auch die
heimischen Gefilde, sind oft an der nordbelgischen Küste, in Österreich, in
Italien und vor allem in vielen Ecken Frankreichs.
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auf dem Pic du Midi |
Da sind zum Beispiel der "Pic du Midi" in den Pyrenäen mit nahezu 2800
m Höhe, etliche Hochtäler in Südtirol oder der Mont Ventoux in Südfrankreich - über den übrigens
ganz oft die Tour
de France führt - für den DEHLER no problem!
Lustige Episode nebenbei:
Als ich oben auf dem Mont Ventoux mal
aufs Porta Potti
muss, erlebe ich im wahrsten Sinne des Wortes 'hautnah' die Gesetze der Physik, genauer: des Luftdrucks.
Beim Öffnen des Schiebers saust ein Teil des Inhalts mit hörbarem Pfeifen
haarscharf an mir vorbei nach oben heraus. Im Inneren des Porta ist der
Luftdruck höher ist als der Außendruck hier oben auf ca. 2000 m Höhe...
Seitdem öffnen wir den Schieber vor einer etwas extremeren Bergtour zum
Zwecke des Druckausgleichs 1-2 mm :-). |
im Schnalstal / Südtirol
Irgendwelchen technischen Ärger haben wir mit dem Dehler
nie.
Er fasst ca. 70 l Frischwasser, hat zwei 5 kg-Gasflaschen, eine Dusche mit fl. Kalt- und Warmwasser.
Besonders froh bin ich über seine
Dieselheizung, hat die doch nicht die Gewohnheit, die kostbaren
Gasflaschen über Nacht leer zu saugen.
Die Motorisierung: Saugdiesel mit ca. 85 PS, Verbrauch 8,5 l/100 km, das
Geräuschniveau absolut in erträglichen Grenzen.
Die Verarbeitung, wie gesagt, außen wie innen ausgesprochen präzise und sauber - nichts
klappert, jeder Zentimeter sinnvoll ausgenutzt - kein Wunder bei "Eltern", die Segelbootbauer sind! |
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einfach anhalten wo es
dir gefällt...
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Obwohl die Ausstattung der
Wohnmobils recht vollständig ist, fehlen uns zwei Dinge, die wir (wieder für recht
viel Geld) nachrüsten lassen:
1. eine Markise
2. ein Fahrradträger.
eine Schatten spendende Markise ist was
herrliches
Da unser VW-Händler mit den Anbauten beim DEHLER noch sehr wenig Erfahrung
hat, gestaltet sich der Anbau entsprechend langwierig, letztlich aber ist
zu unserer Freude alles vorschriftsmäßig montiert und unser Aktionsradius
durch die Räder noch ein wenig größer geworden. |
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An dieser Stelle will - nein:
muss ich einfach noch einmal unsere kleinen Begleiter
erwähnen, weil die in unserem Leben nun mal eine wichtige Rolle spielen.
Unsere Hunde, Cavalier King Charles Spaniel oder auch nur kurz und liebevoll
"Cavaliere" genannt, fahren wie echte Familienmitglieder auf allen unseren Reisen mit.
Deshalb wählen wir
unsere Ziele grundsätzlich danach, ob wir sie dorthin mitnehmen können. Sie haben von
Italien bis Dänemark ziemlich alle europäischen Länder
gesehen - mit Ausnahme Skandinaviens und Englands. Das kommt aber noch!
Unsere Hunde sind für uns ideale Begleiter, sie sind sportlich, immer gut drauf,
verspielt, wachsam und haben die ausdrucksvollsten Augen, die du dir in
einem Hundegesicht vorstellen kannst.
Da sie Spaziergänge lieben (je länger,
desto schöner!), halten sie uns automatisch in Form. |
3 glückliche Cavalierchen beim Stöbern
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am Schloss Hohenschwangau
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an einer TGV-Strecke in
Frankreich |
Nach zwei Jahren wird uns - Lauf der Dinge - unser
Fahrzeug wieder mal zu klein.
Die Ansprüche steigen, das ist unübersehbar.
Aber jeden Abend
müssen die Betten umgebaut werden, hierzu ist alles wegzuräumen; bei
Regentagen ist es kaum möglich, sich im Auto mal die Beine zu vertreten.
Außerdem stört mich die fehlende Stehhöhe, weshalb ich mir den Kopf
anstoße, sobald ich mal nicht aufpasse.
Unsere Hündchen finden zwar in
jeder Ecke einen Platz, aber mitunter kann das schon eng werden, wenn sie
meinen, unbedingt auf Frauchens oder meinem Schoß Platz nehmen zu müssen.
Außerdem haben wir inzwischen so viel Spaß am Campingleben, dass wir in
einem 'speziell dafür gebauten' geräumigeren Fahrzeug länger Urlaub machen wollen. |
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===> ein AMI? |