Überwintern 2005 in Almeria /
Südspanien

- Ein toller Stellplatz bei Almerimar -


Weiter oben hatte ich es ja schon mal gesagt:

Wenn sich das Winterwetter bei uns im Oberbergischen nicht entscheiden kann, ob der Niederschlag nun als Schnee, Regen oder als Gemisch von beidem runterkommt, und wenn du trotz dicker Kleidung dauernd vor Kälte schnatterst, dann ist es höchste Zeit, sich in wärmere Gefilde zu flüchten.
Im Winter ist das für uns Spanien; Südfrankreich ist recht kalt im Winter, und wenn du dann auch noch den Mistral (siehe oben) erwischst, ist die Entscheidung schnell gefallen.
 


Fahrtstrecke wie gehabt und mehrmals beschrieben über Luxemburg, Metz, Nancy. Besancon, Übernachtung in Quingey, Lyon und dann natürlich St. Rémy de P.
Eine bis drei Übernachtungen in St. Rémy, Wein einkaufen bei "unserem" Ökowinzer, dann beruhigt weiter bis fast nach Denia.

Wir gehen dann mit Camping Cheque auf den Eurocamping in Oliva, suchen (und finden natürlich) wieder die alten Platzhirsche, auch ein paar Jungbullen, die langsam nachrücken, und die nächste Etappe ist dann auch schon das Ziel in Südspanien.


 

Wo genau in Südspanien wir dann auskommen, ist zuletzt mehr zufallsbedingt als geplant.

Im Februar 2005 hatten wir bei unseren Unterlagen das letzte Schreiben des Campingplatzes MAR AZUL bei
El Ejido (zwischen Almeria und Adra, ganz in der Nähe von Almerimar. Hast du's?)

Dieser Platz sollte lt. diesem Schreiben über eine verbesserte  Stromversorgung verfügen, auch neue Stellplätze für WOMOs waren angelegt worden; dabei bot er Langzeitrabatte an, dass deine Miete zu Hause wie der reine Wucher aussieht, liegt direkt an der Küste mit eigenem Strandabschnitt und und... .

Vor einigen Jahren waren wir schon mal dort, darum finden wir ihn auch auf Anhieb, obwohl das letzte Stückchen zum Ratespiel wird, weil man kräftig baut, und die entstehende Urbanisation Mengen an Landschaft gefressen hat.
 
Der grüne Pfeil weist auf den baumreichen Campingplatz "Mar Azul", den wir aufsuchen wollten.

Bei der Ankunft sitzt ein einsames Bürschchen an der verwaisten Rezeption, ansonsten kein Mensch weit und breit.
Auf englisch tragen wir unseren Wunsch nach einem Stellplatz für einige Wochen vor; der Mensch bleibt ungerührt, zuckt fast belustigt mit den Schultern und meint: "It is closed." "Hä???" "CLOSED!" Zumindest Englisch kanner.
Bis wir kapieren, dass er das so meint wie er sagt vergeht fast eine Minute. ZU der Laden, und zwar für immer!
Den Grund sieht du ebenfalls auf dem Bild oben: Die erwähnte Urbanisation frisst sich auf den Camping zu. Die gesamten Häuser, die du auf dem Bild siehst, sind noch im Bau, es ist noch kein einziges bewohnt. Der Camping ist verkauft worden an eine der vielen Baugesellschaften - jetzt kann der ehemalige Besitzer bis zum Lebensende Siesta halten.


Was man auf dem Bild nicht sieht: Auch rechts geht die Urbanisation weiter. Alle Straßen sind fertig, sie sind mit Palmen gesäumt, die Parkplätze sind angelegt und die Markierungen, die Gehsteige, Uferpromenade, Rasen, Kanalisation - alles vorhanden und alles picobello! Nur die Bewohner fehlen noch.

Nix is mit "Mar Azul". Als wir uns enttäuscht wieder davon machen, schaut sich Ulla vom Beifahrersitz noch mal um und meint, in der Ferne WOMOs zu sehen, die in der Nähe des geschlossenen Campings stehen. Und auf eins mehr käme es da wohl auch nicht an...

Das Ergebnis siehst du ebenfalls auf dem Bild oben: Unterhalb der grünen Pfeilspitze kannst du so eine Art weiße Kamelhöcker in einer Reihe sehen. Einer der Höcker ist unser BABY...
Gehen wir doch mal näher ran...

Wir finden sehr schnell den Platz mit den WOMOs.
Ein sehr großzügiger Parkplatz, wie man gleich sieht, mit allen Markierungen. Dass wir gleich 4 PKW-Parkplätze belegen stört niemanden - es ist satt Platz vorhanden!

Dieser "umsonste" Platz liegt direkt vor dem Strand, nur getrennt durch besagte Uferpromenade. Und im Hintergrund die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada.
 
 

"Vorne See - hinten Schnee", oben Sonne - welche Wonne!"
 



fertige Uferpromenade - dahinter künftiges Baugelände
 

Hier sind wir in unmittelbarer Meernähe auf der nagelneuen Uferpromenade. Palmen, hübsche Laternen für den abendlichen Spaziergang, Bänke zum Verweilen, Papierkörbe in Mengen, alle 50 m eine Wasserzapfstelle. Sag selbst:

Camperherz - was begehrst du mehr?!

Wenn du jetzt nach rechts schauen könntest, würdest du etliche WOMOs sehen. Geduld, gleich schwenken wir!

Nun weißt du auch, wo ich ganz oben mit unseren Hündchen sitze: Auf der ersten Bank gleich rechts auf dem Bild hier.



Nach dem Rechtsschwenk: Das ist unser Stellplatz für fast 3 Wochen
 



Links der Eingang zum Camping Mar Azul, im Hintergrund Almerimar, vorn Carissima in "full speed"
 

Klar finden unsere Hündchen diesen Ort genauso toll...
Tür auf und Wettrennen zum Wasser!
Das gilt natürlich nur für die Großen - die Kleinen bleiben an der Leine. Sicher ist sicher...



"Ja wo laufen sie denn...??"
 



Fachsimpeln mit einem irischen Camperkollegen
 

Wird das Trinkwasser knapp, fahren wir die paar Meter ganz nach vorn, dort an der Uferpromenade ist ein Wasserhahn.
Man könnte das Ganze auch mit einem Wasserschlauch erledigen, aber ein bisschen was solle man sich ja bewegen - also her mit der Gießkanne und 20 mal hin und her...

Meist animiert das auch den einen oder anderen Camper, das Gleiche zu tun, und schon bist du im schönsten Gespräch und fachsimpelst über dies und das.

Hier bin ich mit einem netten Iren im trauten Zwiegespräch. Er war Landwirt, hat alles in Irland verkauft und ist auf dem Weg nach Südfrankreich, um sich dort ein Haus zu kaufen, um den Rest seiner Tage dort zu verbringen. Vorher war halt noch Urlaub in Spanien angesagt.
Dabei steht ihm doch ab jetzt sowieso nur noch Urlaub ins Haus.

Etwa 3 Wochen bringen wir auf diesem Platz zu.

"Mööönsch - wie langweilig!" Ich hör dich schon stöhnen...
Aber glaub mal nicht, dass wir nur den ganzen Tag auf dem Allerwertesten sitzen, ab und zu einen Spaziergang mit den Hündchen machen, dann und wann Wasser nachfüllen und ansonsten Löcher in die Luft starren.


 

Aber guckst du...

 

===> Erlebnisse rund um den "Stellplatz"