Wieder in QUIBERON

 

 


 

Seit wir auf unserer TOUR de FRANCE in Quiberon waren, schwärmt Ulla von dieser Halbinsel. Zu Recht. Wir wollten ja immer wieder dorthin, und in der Tat:
Zweimal waren wir unterwegs, aber jedes Mal hat das Wetter nicht mitgespielt und wir haben abgedreht.
Diesmal waren wir ja schlauer und haben unten in Frankreich begonnen. Der Erfolg, sprich, das mit uns nach Norden reisende schöne Wetter gibt uns Recht:
Als wir das Weingut des Monsieur Gerbaud verlassen, scheint das Sönnchen mit aller Macht; entlang der Dordogne: immer schönes Wetter, Fouras: eitel Sonnenschein.
Und als wir uns von Fouras aufmachen Richtung Südbretagne, wieder blauer Himmel.

Auf der N 137 brummen wir an La Rochelle vorbei; wir waren ja vor 2 Jahren dort. Da soo große Eile ja nun auch nicht ist, fahren wir auf einer Zwischenetappe nochmal nach St.Gilles-Croix-de-Vie. Das ist ein Doppelstädtchen, von einem dünnen Flüsschen namens Vie halbiert in die beiden Ortsteile St. Gilles und den Rest.

Da wir rechtzeitig da sind, kriegen wir einen Stellplatz direkt mit der Nase an der Vie, die läuft gerade leer, 's ist Ebbe. Ich schaue vielleicht eine Viertelstunde zu, wie langsam der schlammige Grunde der Vie freigelegt wird. Als ich wieder auf den Stellplatz schaue, tritt wieder dieses 'Ich-park-dich-zu-Syndrom' wie in Souillac auf - PKWs wie die Ameisen, und schwupps, sind wir hinten zugeparkt. Ich finde das zwar frech, sich auf einem WOMO-Stellplatz so breit zu machen, doch wir wollen eh die Nacht hier stehen bleiben.

Wir leinen also die Hündchen an und machen einen ausgiebigen Spaziergang. Dabei erfahren wir den Grund der Parkplatznot:

Eine Ausstellung für Häuslebauer in der Stadt: Gartentore, Zäune, Haustüren und Fenster, sogar einige Autofirmen bieten PKWs an.
Wir haben nur mittelmäßiges Interesse, kaufen uns ein Eis und schlendern dann wieder zum BABY.

Oh-ooh!

Da machen inzwischen 2 Uniformierte die Runde über den Platz, klopfen an die WOMO-Türen und debattieren mit den Eignern, wenn sie aufmachen. Wenn keiner öffnet, klemmen sie ein Papier unter die Scheibenwischer.
Ich mach unwillkürlich einen Schritt schneller, kaum bin ich in der Nähe des BABY, da spricht mich auch schon einer der Beiden an und macht mir klar, dass ich hier überhaupt nicht stehen darf. Bei Strafe nicht! Als ich auf die vielen WOMOs deute und ihm sage, das sei doch ein WOMO-Stellplatz, weist er auf ein Schild, ca. 30 m entfernt. Ich gehe hin. Drauf abgebildet ist - du ahnst es - ein dick durchgestrichenes WOMO (diese elenden Schilder scheinen sich sowieso ausgesprochen fruchtbar zu vermehren). Ich hätte Lust zu wetten, dass das Schild vorhin noch nicht da gestanden hat :-)

Wir kriegen KEIN Knöllchen, nur eine Belehrung, und er notiert sich BABY's  Nummernschild. Erst "Wiederholungstäter" werden zur Kasse gebeten.
Das wiederum finde ich nett, und auch das 'Ich-Park-Dich-Zu-Syndrom' sehe ich auf einmal anders: eigentlich nette Leute, die sich nicht mal bei den Wohnmobilisten beschweren, wenn sie deren Parkplätze zuparken...
 
Wir setzen später über zum eigentlichen Stellplatz, der liegt ca. 1 km entfernt stadtauswärts, ist natürlich mittlerweile gerammelt voll; wir landen letztlich exakt vor der Eingangstür einer Schule. Morgens geht's weiter.
 


beim Reinigen von Miesmuscheln - ich

Kleiner Quantensprung nach Quiberon. Da du mich Muscheln reinigen siehst, müssen wir auch schon länger da sein. Genau 4 Tage - aber der Reihe nach:

Auf der Fahrt von St.Gilles-Croix-de-Vie nach hier versuchen wir eine Übernachtung im schönen Sequoia-Camping in der Nähe von Marennes. Du kennst ihn von unserer TOUR de FRANCE, und wir haben ihn in bester Erinnerung.
Wir melden uns an, gehen eine Platzrunde, wählen einen Stellplatz, gehen zurück und ich gebe meine Gold Card von 'Camping Cheque' ab.
Die Lady an der Rezeption fragt, ob wir Hunde dabei hätten. "Ja, drei". Sie: "Einör ist ja bei dem Cheque ent'alten, abör das kostet für die beiden anderen 'unde 5,00 Euro - jeder."

Wir fallen fast aufs Kreuz: "Waaas?! Fünf Euro pro Hund?? NEIN! Das ist nicht Ihr Ernst." Sie aber nickt bestätigend und hebt die Schultern hoch. Wir fahren weiter.

Das ist natürlich auch eine Art, den relativ niedrigen Camping-Cheque Übernachtungspreis aufzubessern. Zwei Personen mit WOMO plus Hund, incl. Strom und Stellplatz kosten mit Camping Cheque 14,50 Euro. Und 2 kleine Hündchen zusätzlich 10,00 Euro. Das ist keine Relation, ich bin über derartige Abzocke sauer  und werde mich bei Camping Cheque dieserhalb melden. Ich weiß zwar, dass die  damit direkt nichts zu tun haben, aber dass sich deren Vertragspartner auf diese Weise das Geld wieder hereinholen, kann ihnen nicht gleichgültig sein.

Ich werde später nachtragen, was Camping Cheque darauf geantwortet hat.
Jetzt weißt du, wieso wir so schnell in Quiberon gelandet sind.
Endlich wieder am Meer, die Hunde sind hocherfreut, wir auch...


...denn hier hast du wieder mannigfaltige Wandermöglichkeiten
 


 die Lemminge...


 ...sind auf dem Weg


hier ein Päuschen,



da ein Päuschen
 

Das hier ist "Land's End" - der äußerste Zipfel der Halbinsel Quiberon mit vorgelagerten kleinen Inseln

Irgendwie erinnert uns dieser Stein an einen Fischkopf

So, jetzt kurz zu den Miesmuscheln, die ich oben säubere:
Wir lernen ein sehr nettes Ehepaar kennen, da ich ihre Namen nicht weiß, nenn ich sie einfach 'Irmgard' und 'Dieter'. Wir unterhalten uns eine Weile, und im Gespräch kommen wir aufs Essen, des Campers zweitwichtigste Sorge.
Dabei verrät Irmgard uns, dass sie heute Abend Muscheln kocht, die sie vom Markt mitgebracht hat. Und dass sie die immer selber kocht. Aah ja...!
Wir hingegen haben uns bislang noch niemals daran gewagt, obwohl wir Muscheln sehr gern essen. Am liebsten in St. Maló, à la Crème, lecker!!

Dabei sei das Ganze keine Zauberei, sagt sie! Ich lausche und verteile im Geist schon mal die Tätigkeiten:


Ca. 1 kg Muscheln säubern (ich)
4-5 dicke Zwiebeln schälen und klein schneiden (auch ich)
Weißwein bereitstellen, dabei zwei Gläser für uns abzweigen (mach ich gleich als erstes)
die Zwiebeln in einem hohen Topf mit wenig Öl anbraten, pfeffern und salzen, mit 1 Schuss Weißwein ablöschen, ca. 2 cm hoch Wasser (nicht mehr!) zugeben und zum Kochen bringen (Ulla)
die gesäuberten Muscheln einfüllen, Deckel drauf, damit sich ordentlich Dampf bildet (ich wieder)
Nach ca. 10 Min. die gegarten Muscheln mit Siebkelle rausnehmen (ich), den Sud - durch das Wasser der Muscheln ist es deutlich mehr Flüssigkeit geworden - mit etwas Sahne verrühren und eine Prise Curry zugeben (Ulla)
Muscheln und den köstlichen Sud zusammen mit einem Stück Baguette und einem Glas Weißwein genießen (ULLA & ICH; sollten die Hündchen mal eine probieren wollen, kriegen sie auch was ab).

Anders machen die das im Restaurant sicher auch nicht - nur halt viel teurer.

Irmgard und Dieter haben wir schon 1 Tag nach ihrer Abreise vom Stellplatz wieder getroffen. Wo das war, kommt auf der folgenden Seite. Dabei hab ich das Foto gemacht und den Beiden versprochen, es auf meine HP zu setzen. Ich glaube, die haben mir das nicht wirklich geglaubt...;-)

Auf jeden Fall: Herzlichen Dank für das leckere Rezept und für's Mutmachen zum Ausprobieren!


Ulla mit dem netten Ehepaar und dessen Cocker


bei einer Rollertour entdecken wir diese einsame Bucht

Quiberon hält eine Menge kleiner und größerer Überraschungen bereit. Du brauchst, um sie zu finden, entweder zu Fuß, ein Fahrrad und dicke Waden oder einen Roller. Sicher, du kannst das auch mit dem WOMO machen, aber an bestimmte Stellen kommst du nicht oder nur sehr schlecht damit hin.

Diese einsame Bucht - und davon gibt's etliche - finden wir zufällig beim Abfahren der Küste auf einem unbefestigten Weg. Später sehen wir, man kommt von der anderen Seite bis auf ca. 400 m mit dem WOMO ran, der Rest geht dann nur zu Fuß.


 

Ein paar Eindrücke vom Ort Quiberon und von der etwas weiteren Umgebung folgen auf der nächsten Seite...

===> Quiberon und Umgebung