HONFLEUR

ein hübsches Städtchen mit Herz für WOMOs

 

 



 

Du kannst nicht ewig auf demselben Platz bleiben, so schön es da auch sein mag; irgendwann zieht es dich weiter. Muss auch so sein, sonst kannst du ja gleich auf einem heimischen Camping bleiben, oder?


So fahren wir durch Aray - Vannes - Ploermel - Rennes - Fougères, vorbei am Mt. Saint Michel - Caen - Richtung Le Havre. Vor der hohen Pont du Normandie liegt der Ort Honfleur. Jeder kennt ihn, jeder schwärmt davon. Nur wir (noch) nicht.
Wird also jetzt nachgeholt.

 

Unterwegs kommen wir durch einen Ort namens Campeneac. Die Hinweisschilder vorher machen uns neugierig, es wird sogar eine Ver- und Entsorgungsstation versprochen; zudem wird die Strecke bis Honfleur durch die Unterbrechung von der Entfernung her ausgesprochen angenehm.

Die Ver-/Entsorge ist super: Sauber, alles funktioniert bestens. Aber: Sie liegt nicht etwa am Stellplatz am See, sondern direkt an der Kirche, das ist ca. 800 m vom Stellplatz weg. 
Willst du entsorgen, musst du am Ortseingang links fahren, nach ca. 300 m bis du da.
Wenn du nicht entsorgen willst: Fahre direkt am Ortseingang nach rechts an den See, und zwar an der Rue de l'Etang - wie der Name schon sagt...

Die Beschilderung, liebe Gemeinde, ist mehr als mager, und die Straßenangabe in unserem unverzichtbaren "Guide National des Aires de Services Camping-Cars" stimmt auch nicht: Danach soll der Stellplatz an der Rue des Écolles sein. Tut er aber nicht.

Aber so schlimm ist das ja alles nicht. Dieser Stellplatz ist einfach zu schön! Man kann um den See herum promenieren, die Anlagen sind topp gepflegt.
Und die Nacht ist ruhig wie in einer Kirche.
Nur Carissima seufzt zuweilen - sie träumt scheint's von einem Bad im See. Versteh ich. Morgen - vielleicht...


Blick aus dem Fenster vom BABY; bei so einer Aussicht kann man nicht meckern, oder?
 

Am nächsten Mittag sind wir dann in Honfleur, wir suchen uns den Weg zum Stellplatz und landen zunächst auf einem kleinen, etwa 8 - 10 WOMOs fassenden Platz an einer ganz anderen Ecke des Ortes.

Der ist vollgestellt mit WOMOs und Leuten, die so dreinschauen, als würde er ihnen gehören. Kenn - ich - das - nicht?!
Weiter...!


Einige Minuten später haben wir den richtigen Stellplatz gefunden, du musst nur stramm Richtung Stadtmitte fahren, obwohl du dauernd an Schildern vorbeikommst, auf denen steht, dass die Durchfahrt für Gefährte ab 3,5 t verboten ist. Man fährt ja auch nicht durch, sondern nur bis dran. Schlau!

Die Lage des Platzes ist doch hundertmal angenehmer als in St. Gilles Croix de Vie, wo die WOMOs zwar geduldet, aber 'nach weit, weit weg' verlagert werden.



ein Teil des wirklich riesigen Stellplatzes Honfleur

 

Die Stadtväter von Honfleur haben die Zeichen der Zeit erkannt und direkt unten am Hafen einen riesigen WOMO-Stellplatz errichtet. Platz für gewiss 80 oder mehr Einheiten. Kostenpunkt 5,50 Euro für 24 Stunden. Das Ticket musst du am Automaten ziehen, der 'ordnungsgemäße Zustand' wird von einem eigens eingerichteten, sehr freundlichen Polizisten kontrolliert, der ist von früh bis spät da. Nur: Geld kann er nicht wechseln!

 
Der Platz ist absolut sauber, eben, und er ist frisch asphaltiert, wobei mir das so vorkommt, als wären da im Nullkommanix tiefe Spuren im sommerweichen Teer. Für Wasser und Entsorgung ist gesorgt, und wenn du früh genug wach bist, kannst du dich sogar an eine der wenigen Steckdosen hängen, kostet aber nix extra. Nachts ist er beleuchtet.
Entfernung zum Städtle: Zu Fuß gerade mal 3 Minuten!

 

Keine PKWs, kein Durchgangsverkehr. Das macht das Stehen sehr angenehm, auch wenn du nach einem schattenspendenden Baum vergeblich Ausschau hältst.

Der Platz kann ohne weiteres noch beträchtlich vergrößert werden, und ich glaube sogar, dass man bereits dabei ist.


von etwas weiter weg stellt sich das so dar


sieht doch ganz manierlich aus, der Dreispänner

 

Wir machen uns stadtfein, schnappen unsere Hündchen und ziehen los. Das ist anfangs immer etwas stressig, weil die Hunde anders denken als du. Sie haben nur "Wasser" und "rennen" im Kopf, du willst lediglich einen Stadtbummel machen.
Diesmal gewinnen wir.
 

Das traumhaft schöne Hafenbecken ist an drei Seiten von Restaurants gesäumt; gegen Abend sind die gerammelt voll - ein guter Teil der Gäste dürften WOMOfahrer sein.
Sehr leckere Speisen, natürlich vor allem das, was die Netze der Fischer hergeben.


Restaurants mit herrlicher Kulisse

Der Frühling ist tatsächlich mit uns gemeinsam nach Norden gewandert. So hatten wir doch ein glückliches Händchen mit der Auswahl unserer Reiserichtung.

Unterwegs sind uns oft Leute begegnet, die von der Bretagne nach Süden gekommen waren, weil es oben so kalt, windig und regnerisch war. Aber immer, wenn wir eine Etappe weiter nach Norden kamen, wurde das Wetter dort gerade besser.
Oder siehst du uns irgendwo im Regen stehen???

Wenn Engel reisen :-).


der Blick vom BABY aus Richtung Pont du Normandie

 

 


"...jetzt geht's erst mal heim!"

 

 

Damit ist unsere Frühlingsreise 2006 von Süd- nach Nordfrankreich zu Ende.
Vielleicht konnte ich dir ein wenig von dem vermitteln, was uns und unsere Hündchen beschäftigt und erfreut hat und etwas Appetit machen auf das eine oder andere Reiseziel.

Bald starten wir zur nächsten Tour, diesmal soll es ins Zentralmassiv gehen, mal nachsehen, wo eigentlich der Mistral gemacht wird und wie das VOLVIC-Wasser in die Flaschen kommt.

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