LANGZEITURLAUB 2007

Frankreich? - Frankreich!


Eine alte Ölmühle in Mirabel-aux-Baronnies

 


 

Die D 938 führt von Vaison-la-Romaine aus nach Norden; ungefähr 10 km weiter kommen wir durch den Ort Mirabel-au-Baronnies.

Ulla hat in einem der vielen Bücher über die Provence herausgefunden, dass es dort nicht nur einen Stellplatz, sondern auch eine alte Ölmühle geben soll.
Es ist manchmal komisch: Da wird irgendwo ein Produkt hergestellt, und immer wieder hörst du, dass es nirgends in ganz Frankreich ein besseres gibt. Das ist vor allem mit Olivenöl so. Gilt aber auch für Muscheln, Weinbergschnecken, Brioche, natürlich Rotwein, gebackene Seezunge usw. usw.
In Mouries, das liegt bei St. Rémy de Provence, gibt es ebenfalls eine alte Mühle, da presst man angeblich auch das beste Olivenöl in "gaaanze France". Und hier halt auch: In der "Vieux Moulin", der "Alten Mühle" in Mirabel-au-Baronnies, kannst du ebenfalls das 'beste Olivenöl Frankreichs' in Fläschchen, Flaschen und Kanistern kaufen; nicht ganz billig, aber eben "das Beste vom Besten".

Wir parkieren auf dem etwas eng geratenen, aber sauberen Stellplatz, der im übrigen mit Ver- und Entsorgung ausgestattet ist (von hier aus nicht einsehbar am Ende des Platzes), und der auch noch ein Toilettenkabäuschen besitzt:



der ebene und saubere Stellplatz in Mirabel-au-Baronnies

 



nur durch das Schild zu erkennen: der Eingang zur alten Ölmühle


Obendrein liegt er "moulin-nah" - wir gehen ca. 100 Schritte, und schon sind wir an der besagten Vieux Moulin.

Das alte Gebäude ist unauffällig eingeklemmt zwischen ebenso alten Wohnhäusern aus Bruchstein, eine Toreinfahrt und natürlich das nastolgische Schild ist das einzig Auffällige; die Sträßchen sind eng und es geht überall bergauf-bergab.

Es sieht mittelalterlich hier aus, und nur eine Satellitenschüssel hier und da auf einem Dach weist auf die Neuzeit hin.

Drinnen kommst du dir vor wie im Museum, kein Irrtum: Es ist auch eins.
Gleich am Eingang links und begrüßt uns freundlich ein älterer Herr, der sich als Besitzer der Mühle herausstellt, um ihn herum stehen Regale mit "Produkten der Region". Die verkauft er.

Besagtes Olivenöl wird nicht mehr hier, sondern längst woanders gepresst, so erfahre ich, aber verkauft wird es hier, weil a. besser für die Touristen zu erreichen und b. natürlich wegen des Flairs.

Du betrittst einen ca. 6 Meter hohen Raum, so 7 x 12 Meter groß, 3  offene Nebenräume und Nischen gibt es, überall stehen alte Maschinen aus 'grauer Vorzeit'.



M
ich beeindruckt die eigentliche Ölmühle:
Ein flacher Trog mit zwei sehr schweren Mühlsteinen, stehend auf einer Achse angebracht. Per Motor angetrieben, drehen sie sich im Kreise und zermatschen alles, was ihnen unter die Räder kommt.
 

 

 


Ansonsten eine alte Presse, Regale, Tische - alles ein wenig eingestaubt, trotzdem hochinteressant.


Ölmühle

Ölpresse alt...                                     

 

                                                  ... und neu

 

Der Raum ist erfüllt ist vom Duft des Öls, diversen Tapenaden, in Öl eingelegten Tomaten, von Honig, frischem Baguette...

Auch wenn du gerade erst gefrühstückt hast: Es braucht nur Sekunden, dann hast du Pfützchen auf der Zunge.

Ich bin noch mit Gucken und Fotografieren beschäftigt, da kommt Ulla mit einen köstlich duftenden Stück Baguette, auf dem sie ein Häubchen Oliven-Honig-Tapenade balanciert. "Steht alles drüben auf dem Tisch", sagt sie. "Man kann alles probieren".
Und schiebt sich das Stückchen genüsslich in den Mund...

Der Bann ist gebrochen. Monsieur ermuntert uns, alles zu testen. Er weiß, warum:
 

Ulla als Testesser
 
Nach einer halben Stunde verlassen wir die Vieux Moulin mit 2 Kanistern Olivenöl und einer großen Tüte mit allerlei Tapenaden...
 
Frisch gestärkt, aber keineswegs nicht satt, machen wir noch einen kleinen Bummel bergauf. Oben ist die unvermeidliche Burg(-ruine), der Blick hinunter zeigt, wie idyllisch der kleine Stellplatz eigentlich liegt.

Das Wetter wird durchwachsen, wir setzen uns ins BABY, und da es noch früh genug ist, fahren wir weiter auf der D 538 über Nyons nach Valreas.
Ich weiß überhaupt nicht mehr, wie letztlich der Ort hieß, in dem wir übernachteten. So was Trübes und Langweiliges haben wir lange nicht gesehen; aber es mag auch das Wetter mit eine Rolle spielen: Es regnet, wir stehen auf einem Stellplatz, links von uns ist ein "Boulodrôme", so eine Art zwölfspurige Freiland-Kegelbahn auf französisch.

Auf der anderen Seite ist jenseits der kleinen Straße eine Sportanlage vom Feinsten. Darauf hat sich eine Klasse - ich schätze eine 8. - niedergelassen. Die Nässe macht den Schülern nichts aus. Sie werden mit Aufgabenblättern versorgt, und nach einer kurzen Einweisung durch ihre Lehrerin stieben sie in kleinen Grüppchen auseinander, auch noch sichtlich motiviert. Was hat die Kollegin denen wohl versprochen..?

Das ist alles, was ich von dem Ort noch weiß.

 

Du hast es längst gemerkt: Wir fahren in nördliche Richtung. Wir wollen zu einem Zwischenstopp an die Mosel. Direkt am Wasser soll es dort einen ruhigen Stellplatz geben.
Wir sind mal gespannt.
 

 

 

===> Millery an der Moselle