Portugal

 

- die Algarve -

 

Wer "Portugal" hört, kriegt sofort so einen eigenartig verzückten Gesichtsausdruck, und dann kommt: "Ooooh - die Algaaarve! Daaa isses tollllll, da mussichuuunbedingt noch mal hinnnnnn..!"
Kann ich gut nachvollziehen.

"Algarve" bedeutet (nicht nur!) verschwiegene Buchten und weite, einsame Strände. Kaum bist du über den spanisch-portugiesischen Grenzfluss Guadiana, fangen diese tollen, menschenleeren Strände auch schon an - vorausgesetzt, du bist nicht ausgerechnet in der Hochsaison hier :-)
Und schon hältst du an, um den schönen Ausblick zu genießen, der sich unerwartet auftut. Zuweilen musst du ein wenig kraxeln, um an einen guten Fotostandort zu gelangen.


      Die kleinen Bilder bitte zum Vergrößern anklicken!



überraschende Ausblicke


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ein zum freien Stehen
 


 
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 der Reiz einer Steilküste
 

 
 
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wunderbare Spazierwege
 

 
 
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an einer abgelegenen Stelle
 

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  was da so alles blüht...

Die sanfte Landschaft lädt dich überall zu weiten Spaziergängen ein, an jeder Ecke tun sich überraschende Motive auf. Das Bild links, Ende Januar aufgenommen, hat mir deshalb so viel Spaß gemacht, weil es fast wie ein Suchbild wirkt - und dabei habe ich es noch ziemlich stark aus dem Original heraus vergrößert. Aber du musst es schon anklicken. Siehst du, was ich meine?
 

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beeindruckende Blüte


Als völlige "Newcomer" fahren wir zunächst bis Lagos, dort gibt es außerhalb der Stadt einen kostenlosen Stellplatz, eben, absolut ruhig gelegen, aber ohne jede Versorgung. Auch das Entsorgen ist so eine Sache. Ein WOMO-Kollege hebt einen Kanaldeckel hoch und schüttete den Abutritt da hinein. Ob das im Sinne des Erfinders war, kann ich nicht sagen, aber es gibt niemanden, der daran Anstoß nähme. Wäre früher oder später ohnehin da unten gelandet.

Lagos hat eine große und lebhafte Fußgängerzone, eine autofreie Altstadt und eine Menge ganz vorzüglicher Restaurants. Herrlich ist es, die Promenade entlang zu spazieren und von dort aus dem Treiben auf dem Kanal und an den Geschäften auf der anderen Straßenseite zuzusehen. Zu Lagos-Insidern werden wir indes nicht , sind wir vielleicht nicht lange genug dort. Schließlich soll das eine Rundreise werden.
 

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mit Palmen gesäumte
Uferstraße in Lagos

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jedem sein Zuhause!

Wer in der Algarve ist, muss und wird auch die Bergkette Serra de Monchique besuchen. Der kleine Ort Monchique südlich davon hat sich viel seiner Ursprünglichkeit bewahrt; durch schmale, mit Blumen und Grünpflanzen geschmückte Gassen wanderst du immer höher hinauf und landest schließlich an einer trostlosen Klosterruine. Dahinter beginnt Korkeichenwald.
Ich hoffe nur, dass die Waldbrände im Sommer 2003 der Landschaft keine allzu großen Schäden zugefügt haben!
 



Monchique: einfach und liebevoll verschönter Hauseingang

 



saubere, schattige Gassen

Neben der Korkeiche, von der noch die Rede sein wird, gibt es in der Algarve große Eukalyptuswälder. Bei den alten Bäumen  schält sich die Rinde ab, und wenn es dann regnet, zeigen sich am nassen Stamm intensive rötlich-silbrige Farbeffekte.

Die Serra de Monchique sorgt für ein mildes Klima, weil sie die kühlen Nordwestwinde abschirmt; drum gedeihen hier vor allem Mandelbäume so gut, die schon im Januar blühen und die Landschaft weiß-rosa färben.

Stichwort: Mandeln!

Die Portugiesen sind Meister im Anfertigen von kleinen süßen Sünden, vor allem natürlich von solchen, die mit/aus Mandeln gemacht werden. Wer Marzipan mag ist hier richtig. Denn Marzipan wird hier noch nach dem "Portugiesischen Reinheitsgebot", das heißt, nur aus  Zucker und Mandeln hergestellt. In den vielen  Konditoreien kannst du kunstvolle Werke aus Marzipan bestaunen und erwerben. Lecker!!! Einfach mal deine Diät für ein Viertelstündchen unterbrechen..;-)

Der Portugiese liebt es, sich nachmittags samt Familie in ein Cafe zu setzen, sich dort an der Theke diverse kleine süße Naschereien zusammenzustellen und diese dann mit einem Kaffee genüsslich zu vertilgen. Obwohl Portugal sicher nicht zu den reichen Nationen zählt, sind die zahlreichen Cafes immer gut besucht: Morgens die älteren Herren,  mittags die Muttis nach dem Einkauf mit ihren Kleinen und nachmittags the whole family.

 




überall gibt's Gelegenheiten zu langen Spaziergängen




einsame Bucht gefällig?



rote Erde - grüne Olivenhaine

Von Lagos aus kann man bequem über die N125 nach Sagres fahren. Wenn du unternehmungslustig genug bist, fährst du unterwegs links ab Richtung Küste nach Cuz und Burgau. Erwarte nicht zu viel, was die Breite der Sträßchen dort betrifft, aber es lohnt sich! Wenn dein Auto größer ist, wirst du ihm zuliebe auch schon mal umkehren müssen. Aber just an solchen Stellen findest du die besagten einsamen Buchten zum Übernachten.

Geh aber davon aus, dass die portugiesische Polizei diese Stellen auch kennt; drum wirst du gegen Abend ziemlich sicher Besuch von zwei Beamten im Gelände-Dienstwagen kriegen. In aller Regel sind die Jungs aber sehr freundlich, und wenn du sie, noch bevor sie dich von sich aus wegschicken, fragst, ob du die Nacht dort bleiben kannst, wirst du ziemlich sicher ihre Zustimmung kriegen.
Das Gespräch wird sich indes kaum auf portugiesisch abspielen - oder verstehst du etwa auch nur ein einziges Wort, wenn sich zwei eingeborene Portugiesen unterhalten?? Außer "bonn dja" und "bonn tarrt" ist bei mir nicht viel hängen geblieben. Aber mit Englisch geht das prima, das sprechen die meisten jüngeren Portugiesen.

Spanisch können die Portugiesen in aller Regel auch, aber da scheinen sie, historisch bedingt, eine Sprechbarriere zu haben. Lieber reden sie mit dir englisch.
 



"Algarve" heißt nicht nur: sanfte Sandstrände...




hier kann die Seele baumeln

 
Sagres.

Mit Sagres verbindet man zwei Dinge:
es liegt am südwestlichsten Punkt Europas
hier hatte Heinrich der Seefahrer wahrscheinlich eine Seefahrer-Schule; davon zeugt eine Windrose mit 43 m Durchmesser. Sie liegt innerhalb einer Festungsanlage aus dem 15 Jhrdt., die ihrerseits auf einem hoch gelegenen Felsplateau direkt am Meer liegt. Der Eintrittspreis lohnt sich!

Ich verbinde noch was drittes mit Sagres, denn hier lerne ich zum ersten Mal die Eigenheiten portugiesischer Campingplatzbetreiber kennen:

In Portugal liegen die Campingplätze nie am Meer direkt, sondern immer einige hundert Meter oder noch weiter davon entfernt. Keiner kann mir sagen warum.

Eine weitere Eigenheit portugiesischer Campings, zumindest von Orbitur-Campings
:
Wir stehen einige Tage auf unserem Platz, dann gehe ich zur Rezeption um unseren genauen Tarif zu erfragen.
 


Der Jefe holt ein Blatt Papier und fängt an zu schreiben, darunter ist was für täglich 2,99 €, was ich aber nicht verstehe, trotz seiner Gesten und Erläuterungsversuche.

Das Blatt zeigte ich später einem deutschen Camperkollegen. Der fängt an zu lachen, nickt mit dem gesamten Oberkörper und meinte, das sei der Preis für meine ausgefahrene Markise! Ich muss ziemlich blöd dreinschauen. Da lerne ich, dass man - zumindest bei Orbitur Camping - für ein Vorzelt am Caravan oder eine ausgefahrene Markise am WOMO extra zu bezahlen hat, gestaffelt nach Fläche!!

Irgendwie packt mich da der Zorn. Gut, für unser BABY waren wir wegen XL-Größe in einer höheren  Preiskategorie; das hab ich ja noch eingesehen. Aber für eine Markise extra löhnen? Ja wo sind denn da die Grenzen?! Mein Reserverad ist hinten angebracht, ganz zu schweigen von der Rollerbühne, und eine ausfahrbare Trittstufe habe ich auch...

Bevor ich ganz zu Ende mit meinen Gedanken war, stand ich wieder vorn und protestiere heftig. Ich muss wohl sehr überzeugend wirken - die Markise kommt runter von der Rechnung.
Jo mei!!
 

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Hafen von Sagres

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Leuchtturm am Cabo S. Vicente
stärkstes Leuchtfeuer Europas
 

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im Hafen von Sagres


 

 

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