Dem
Schnee entronnen...
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Ist doch
mal was anderes als immer WOMOs, Stellplätze und Guardia Civil. Der Hinweis auf dieses Zwischenziel hat uns neugierig gemacht. Bevor wir dorthin fahren, wollen wir aber erst noch Gas nachtanken. Wir haben zwar spanische Flaschen, die man hier ja problemlos überall tauschen kann. Aber wenn man sie mal nicht anschließen kann, ist es immer gut, wenn man aus dem Festtank zehren kann. Nun sind Gastankstellen in Spanien ja nicht gerade reichlich vorhanden. |
Auf unserem weiteren Weg, und zwar in Alicante, gibt's eine, dorthin machen wir uns erst mal auf die Reifen. Das Unwetter letzte Nacht hat überall heftig gewütet. Wir sehen umgefallene Palmen, zerfetzte Gewächshäuser, überschwemmte Gärten, es hängen ganze Plastikplanen an Zäunen und anderen Hindernissen, und an tiefer gelegenen Stellen ist die Straße von Schlamm bedeckt. |
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Die Berge haben eine geschlossene Schneedecke, die Temperatur ist merklich gefallen, trotz des Sonnenscheins. |
Gerhard
und Helga lieben es, durch die Großstädte hindurch zu fahren; es gäbe da
viel zu sehen, und meist sei es auch kürzer als außen rum. |
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Bis
zum Circuito de Cartagena sind es von hier aus noch etwa 100 km. In
Cartagena fragen wir zweimal nach dem Weg, dann sind wir da. Schon bei der Ankunft hören wir die hochgezüchteten Motoren der Zweiräder. Der Mann im Wachhäuschen winkt uns durch und weist uns eine Stelle an, wo wir die WOMOs abstellen. Sehen können wir von hier aus nur einen Bruchteil der Strecke, deshalb greifen wir zum Fotoapparat und gehen die hundert Schritte zur Tribüne. |
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Von
weiter oben überblickt man den größten Teil der Rennstrecke, aber längst
nicht alles, denn es sind Steigungen und Mulden da, und in denen
verschwinden die schneller Jungs zwischendurch. Gesamtstreckenlänge: ca. 3,5 km. |
die Boxengasse |
Wir
stehen direkt oberhalb der Boxengasse, hier geht es im Gegensatz zur Strecke
ruhig und gelassen zu. Die reinkommenden Fahrer werden von einem Techniker
in Empfang genommen, der bockt die Maschine auf und redet in aller Ruhe mit
dem Fahrer. |
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Meine
Güte sind die schnell! Etwa zweihundert Meter rechts von uns ist eine scharfe Kurve, aus der heraus die Maschinen voll beschleunigen... |
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...Dann
zischen sie auch schon an uns vorbei...
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Der hier hat mindestens 200 km/h drauf und hat die Gänge noch nicht ausgereizt. |
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Um
13 Uhr wird es innerhalb von 2 Minuten still. Mittagspause. Die Crews kommen
in kleinen Gruppen angeschlendert und bewegen sich Richtung Kantine. Gerhard hat schon zuvor gefragt, ob man dort als Gast auch essen kann - kein Problem. Wir 4 lassen uns also an einem Tisch nieder, die Jungs in ihren Lederkombis sind eher schweigsam, manche sitzen allein am Tisch und wirken irgendwie nachdenklich. Mag sein, dass sie ein Stoßgebet zum Himmel schicken, der sie vor kleineren oder größeren Schäden bewahrt hat und das auch weiterhin tun soll. Angebracht wäre es, wenn man sie fahren sieht. |
Die Karte ist zweisprachig, englisch ist hier die Umgangssprache; die wenigsten Fahrer kommen aus Spanien. Das haben wir vorhin an den Nummernschildern und Beschriftungen der LKWs gesehen, mit denen die Rennställe unterwegs sind. Das Essen schmeckt ganz ausgezeichnet, satt werden wir auch. Wir übernachten am Circuito, niemand hat was dagegen. Wasser können wir nachfüllen, auch keim Problem. UND: Wir dürfen sogar duschen, unter den Tribünen sind die Sanitärräume, sauber und ordentlich. |