Winterdienst? Nein Danke!!


Rund ums Cabo de Palos (1)

 

 

   
Playa Honda. Ein Ort wie tausend andere auch.
Im Winter fast ausgestorben, wie tot. Allerdings scheint das auch manchmal nur so.

Wir fahren langsam durch die Straßen, Erika und Günter haben ein gutes Gedächtnis für die Stellen, an denen sie gewesen sind. Doch diesmal finden sie nicht, was sie suchen. Die Erklärung ist sehr einfach: Inzwischen zugebaut.

Wir gehen zu Fuß los und finden dann einen Parkplatz an einer Straße, der auf der einen Seite unbebaut ist; wohl aber hat man hier bereits eine riesige Grube für den Keller eines mächtigen Wohnblocks ausgehoben und dann alles liegen lassen, als das Geld ausging. Sieht weiß Gott nicht einladend aus.

Auf der anderen Seite stehen kleine Reihenhäuser. Da kein Auto davor steht, ist zu vermuten, dass die Bewohner allenfalls wochenends oder gar nur im Sommer hier sind.

Wir platzieren uns mit gebührendem Abstand voneinander auf dem Parkplatz - die Aussicht geht auf die Baugrube - beschließen, erst mal Kaffee zu trinken und jeder verschwindet in seinem Gefährt.


 

Als ich mal raus gehe, um bei Helga und Gerhard was zu fragen, stehen eine Frau und ein Mann auf dem Bürgersteig vor einem der Häuschen, sie debattieren laut in englisch, die Frau deutlich schrill.
Da die Lady dauernd auf unsere 3 WOMOs deutet, gehe ich rüber und frage, ob wir sie "disturb", also stören.
Außer sich geifert sie, dass wir ihre Aussicht verstellen würden und da weg müssten. Die AUSSICHT!! Auf das Riesenloch!

Ich biete ihr an, dass ich mich gern weiter nach rechts stellen würde. Inzwischen gesellt sich ein weiterer Mann zu den beiden, er fragt mich, wie lange wir hier bleiben wollten. Ich zucke die Schulter: "One night, till tomorrow."
Da flüstert der mir halb ins Ohr: "You're off within 5 minutes - or I call the police!"
Ja ist das hier vielleicht eine englische Kronkolonie?? Ich dachte immer, die Zeiten wären längst vorbei. Er meint es ernst, das merke ich. Was tun? Die Polizei würde wahrscheinlich überhaupt nicht kommen, trotzdem:

Wir wollen keinen Ärger, vor allem nicht in der kommenden Nacht, also trinken wir noch in Ruhe Kaffee und fahren endgültig Richtung Cabo de Palos. Sind eh nur ca. 3 oder 4 Kilometer.

 



der einsame Mensch vor den WOMOs ist Gerhard.; musst du jetzt einfach mal glauben


 

Dass wir das letztlich richtig gemacht haben: Sieh selbst.

Statt Aussicht auf eine Baugrube haben wir 270 Grad Blick aufs Meer, wir stehen auf einer Halbinsel einer Halbinsel. Klingt komisch, ist aber so. Das muss man sich eigentlich auf der Karte anschauen.

Im Hintergrund der Stadtstrand, noch weiter links (hier nicht zu sehen) ist die Hafeneinfahrt.

Vor, zwischen und hinter unseren 3 WOMOs ist noch genügend Parkplatz für PKWs, so wird es keinen Ärger geben.


das sehen wir links von uns: wie ein privater Swimming Pool


 
Die rechte Seite sieht so aus.

So ein richtiger Badestrand ist das nicht. Aber ins Wasser wollen wir sowieso nicht; und hier in Ortsnähe erst recht nicht. Weiß ich, was hier alles ins Meer gespült wird.



tiefblaues Wasser auch rechts von uns

 

Wir erkunden zu Fuß die nähere Umgebung und wandern Richtung Hafen.
Um dorthin zu kommen, führt der Weg am schon erwähnten Stadtstrand entlang. Fast ausnahmslos reiht sich ein Restaurant ans andere. Die Speisekarte sieht bei fast allen gleich aus, nur der Stopper vor einem der Hungerstiller sticht mir ins Auge, denn da werden "Anteile verplempert".

 



hier wurde wohl mit einem spanisch-deutschen Übersetzungsprogramm gearbeitet


 



kunterbunt: Fischerei- und Yachthafen


 

Bislang ist das, was du gesehen hast, die Mittelmeerseite.

Cabo de Palos ist ja eigentlich eine nach Osten weisende Felsnase am Fuß der Halbinsel, die das Mar Menor vom Mittelmeer trennt.
Wir sind noch ganz im Süden, auf der Karte würde man sagen: "unten rechts", und hier ist sie nur etwa 400 m breit.
Du bist also in ein paar Fußminuten auf der anderen Seite, und das ist die "Mar Menor-Seite".
Der breite Sandstrand des Mar Menor liegt hinter üppigen Grünanlagen, gegenüber liegen große Orte, an denen wir beim Herunterfahren vorbei gekommen sind.

Wir wollen an den Strand, der zudem auf der Leeseite liegt und wo es deshalb völlig windstill und warm ist.



Spaziergang am Strand des Mar Menor


 



der kleine Berg links im Hintergrund ist übrigens ein Vulkankegel

Und wenn dir Lillibeth auf meinem Schoß so vorkommt, als hätte sie was im Maul, dann vermutest du richtig.
Sie ist leidenschaftliche Sammlerin von Federn; je größer, desto gern. Hat sie sie einmal wie hier geschnappt, rückt sie sie nicht mehr raus und man kann sie an der Feder hoch heben.
Wir kennen ihren Blick, der sagt genau das...



DU willst MEINE Federn?? Ok - versuch'sl...!

 

Der Wind hat inzwischen Sturmstärke angenommen, lass dich von den friedlichen Bildern hier auf der Leeseite nicht täuschen.

Da es im WOMO ganz schön schaukelt, versetzen wir uns um ca. 1 km und fahren sozusagen an "Land's End" dieser kleinen Halbinsel. Und zwar direkt an den Fuß des Leuchtturms, dort ist ein großer Parkplatz mit jeder Menge Platz für etliche WOMOs.
 
   
 

===> Rund ums Cabo de Palos (2)