Winterdienst? Nein Danke!!


Pedras d'el Rei
 

 

 

   
Von Manta Rota nach Pedras d'el Rei kommst du auf der N 125; die führt um Tavira herum dorthin.
Du kannst dich auch durch Tavira hindurch wurschteln, kommst dann über Santa Luzia nach Pedras d'el Rei.

Letzteres machen wir, weil die anderen in Tavira einen Waschsalon kennen, wo wir alle die angefallene Schmutzwäsche in saubere verwandeln wollen. Wir finden den (Zitat:) ..."alten, bekannten Parkplatz, auf dem wir immer stehen..." mit einem WOMO-Verbotsschild ausgestattet, suchen uns einen anderen und wandern mit großen Wäschensäcken durch die Altstadt von Tavira Richtung Waschsalon.

Der hat inzwischen geschlossen; was unter Umständen daran liegen mag, dass besagter, jetzt verbotener Parkplatz, zuvor immer mit zahlreichen WOMOs vollgestellt war, deren Insassen ihre Wäsche in dem Waschsalon gewaschen hatten. Ein Beispiel, wie sehr manch kleiner Unternehmer von den Wohnmobilisten abhängig sein kann.

 

Die Konkurrenz am Hafen hat aber noch offen, aber da sitzen vor laufenden Maschinen etliche Damen mit stattlichen Wäschevorräten, die sie alle noch heute "machen" wollen.
Da ist in absehbarer Zeit kein Drankommen, also bringen wir unsere Wäsche wieder in die WOMOs und machen uns nach einem kleinen Stadtbummel auf Richtung Pedras d'el Rei.

Mächtige Kurverei weiter durch Tavira, die Straße nach Santa Luzia ist aufgerissen und entsprechend miserabel. Besser wäre also nachträglich der Weg über die N 125 gewesen.

Der Stellplatz in Pedras d'el Rei liegt direkt am Wasser. Allerdings ist das hier nur der wechselnd breite Wasserarm des Ria Formosa, weil parallel zum Strand eine langgestreckte, schmale Insel liegt: Ilha de Tavira heißt sie, und sie reicht von der Höhe Tavira im Osten ca. 10 km in westliche Richtung.


viel Platz ist am Meeresstrand der Ilha de Tavira


 

Auch hier sorgen die Gezeiten dafür, dass das Gelände zwischen Festland und Insel täglich zweimal überschwemmt wird. Mit hoher Geschwindigkeit läuft das Land dann voll Wasser, und aus dem schmalen Ria Formosa wird ein richtig breiter Fluss, ein Ria Formidabla sozusagen


Anders als in El Rompido führt hier eine Ponton-Brücke über den Ria Formoso. Schmal, etwas wackelig, mit Drahtseilen als Geländer - aber immerhin trockenen Fußes gelangst du über diese ca. 50 m lange Brücke auf die Insel.
Und das Beste: Du kannst per Bahn auf die Meerseite reisen. Purer Luxus!
Wollen wir trotzdem nicht - wir gehen zu Fuß und lassen uns von dem Feldbähnle überholen.

 



auf dem Weg über die Insel


 

Der Fußweg verläuft parallel zur Bahnstrecke.

Ein mäßig guter Mittelstreckler kann mit der Bahn locker mithalten, uns geht der Ehrgeiz dafür ab, außerdem müssen wir die Hunde festhalten, damit sie nicht unter die Räder kommen.

Ich weiß nicht mal, ob Hunde überhaupt befördert würden. Da wir aber im Vorbeifahren sehen, dass sich die Zahl der Bahnreisenden auf ganze 2 Personen beschränkt, glaube ich, dass der Bahnvorstand die Hunde dulden würde, wenn wir zu 6 Personen zusteigen.

Vielleicht probieren wir das auf dem Rückweg, mal sehen.
Der Strand auf der Meerseite der Insel heißt Praio do Barril. Hier gibt es ein kleines Hotel, ein Restaurant und 6 Tennisplätze. Letztere fristen ein trübes Dasein und bräuchten dringend mal eine pflegende Hand.

Jetzt Anfang Februar ist hier nicht viel los, es sitzen vielleicht 5 oder 6 Leute verteilt an ein paar Tischen draußen in der Sonne, im Windschatten ist es angenehm warm.

Wir wollen nicht einkehren, sondern am Strand ein Stück gehen und dann den Hunden etwas Auslauf geben. Gerade die "Kachelmänner" von Helga und Gerhard sollen sich mal richtig austoben, und wo ginge das besser als hier am menschenleeren Strand?



die
Ilha de Tavira ist Naturschutzgebiet


 



Ankerfriedhof am
Praio do Barril

 

Holzstege führen über den Dünengürtel ans Wasser.

Seltsam muten diese gebogenen Rostteile an:
Hier ruhen hunderte alter Schiffsankern auf dem Ankerfriedhof.

Die Anker wurden früher zum Befestigen der Netze auf dem Meeresgrund benutzt, als man von hier aus auf Thunfischfang ging. Hier nämlich war ursprünglich ein Fischerdorf, und in den ehemaligen Lagerhäusern befinden sich heute die schon erwähnten Einrichtungen für den Fremdenverkehr.

Nur die Tennisplätze müssen später dazu gekommen sein.

Dass die Anker als Uferbefestigung nicht taugen, siehst du hier; etliche liegen bereits an der weggespülten Dünenböschung.

Der Strand hier ist ansonsten endlos lang und blitzsauber.

Nach einer guten Stunde Sandstrandwanderung haben alle genug, wir beschließen, zurück das Bähnle zu probieren - so man uns lässt.



der weiße Sandstrand reicht in dieser Richtung ca. 6 km bis Tavira


 



ein ganzer Waggon für uns allein


 

Man lässt!

Für 1 Euro p. P. werden wir komfortabel über die Insel geschoben, samt Hunden, die vom Personal einfach ignoriert werden.
Hunde zählen in südlichen Ländern ja eh nicht, so ist man bei der Bahn in dieser Hinsicht nur konsequent.
Der hintere Teil der Insel ist durchzogen von wurzelartigen Ausläufern des Ria Formosa, Priele, die bei Ebbe fast trocken liegen.
Im Augenblick strömt das Wasser hinein und verschönt dadurch die Landschaft.



auch Lillibeth genießt die Bahnfahrt


 



Bahnbetriebswerk auf portugiesisch


 

Das ist die zurzeit in Reparatur befindliche Ersatzlok.
Zu Sommerzeiten wird die Strecke ununterbrochen und in beiden Richtungen gleichzeitig  bedient, dann müssen die kleinen Loks natürlich in Schuss sein.

Hier in Portugal geht es allerdings etwas gemütlicher zu als bei uns; so dauert es hier Wochen, bis die Inspektion durchgeführt ist.



der rote Waggon steht im Zielbahnhof


 

Aha: Wir nähern uns dem Festland. Jetzt noch über die Pontonbrücke, danach links abbiegen und nach 200 m sind wir bei den WOMOs.
Inzwischen ist fast wieder landunter, dann siehst du links und rechts des Bahndamms nur noch Wasser.

 
Da die Brücke über einen Fluss führt, der mit Booten befahren wird, hat man sie so konstruiert, dass man einen Teil in der Mitte hochklappen kann.
Leider tut man uns in der Zeit, wo wir hier sind, nicht den Gefallen, das mal zu bewundern.

Noch ein paar Worte zu dem Stellplatz in Pedras d'el Rei:

Er ist eigentlich ein großer, lang gestreckter Parkplatz, nicht geteert oder geschottert, dafür hat er eine Sackgassenlage, ist also entsprechend ruhig gelegen. Es passen vielleicht 20 oder 30 WOMOs drauf. Und: Er gehört zu der Feriensiedlung "Pedras del Rei" - somit werden die WOMOs hier lediglich geduldet. Daher auch kein Wasser, kein Strom, keine offizielle Entsorgung; deine Aufenthaltsdauer hier ist dadurch limitiert.

Der Ort selbst ist also im Grunde nur eine große Urlaubssiedlung, die vielleicht 120 Häuser liegen in einer parkähnlichen Anlage und werden wohl weitgehend vermietet.
An der Rezeption erhalten wir Chips für die Waschmaschinen, die in einem kleinen Waschhäuschen stehen; auf Tavira sind wir also diesbezüglich gar nicht angewiesen.



zurück über die leicht schwankende Pontonbrücke


 

   
Die knappe Woche in Pedras d'el Rei verfliegt geradezu. Gerhard klagt über schwächelnde Bordbatterien, er will sich in Aljezur möglichst bald neue einbauen lassen, "was Gutes", wie er sagt. Aber ganz so schlimm ist es noch nicht, zumal er abends ja den Jockel laufen lassen kann.

So rollern wir am nächsten Tag nach St. Catarina, dort gibt's den dir ja schon bekannten Figo, einen klaren Feigenschnaps, der sich hervorragend zum Einlegen von Früchten eignet. Pur ist er nur schwer genießbar.

Wir kaufen ein größeres Gebinde, packen es in die Tiefen unserer Gepäckfächer und finden es wieder, als wir zu Hause das BABY auspacken. Momentan liegen Erdbeeren darin, die dem guten Tropfen einen rosa Farbton und ein tolles Aroma verleihen.

Gut, dass wir die Rollertour gemacht haben, denn das Wetter wird schlechter: Regen und jede Menge Wind veranlassen uns, aufzubrechen Richtung

 
   

 

===> Sagres