Winterdienst? Nein Danke!!


Riofrío
 

 

 

   
Die A-44 schlängelt sich sanft bergauf Richtung Granada. Sie ist ausgesprochen angenehm zu befahren, du hast immer wieder wunderschöne und überraschende Ausblicke. Blühende Mandelbäume im Januar z. B., das kennt unsereiner von daheim her nicht.

Im Westen von Granada kannst du auf der A-92G etwas abschneiden und landest dann nach ca. 10 km bei Santa Fe auf der weiter nach Westen führenden A-92, die von Almeria kommt.




Sonnenparks vermehren sich in Spanien sehr massiv


 

Was liegt näher, als in einem sonnenreichen Land wie Spanien mit einer Photovoltaikanlage Energie zu gewinnen?

In diesem Park zwischen Granada und Riofrío stehen etwa 50 hauswandgroße Einheiten. Jeder Einheit hat 119 einzelne Sonnenkollektoren, also sind das weit über 5000.

Wenn jede einzelne Platte 200W hergäbe, gibt das - wenn ich richtig rechne - 1 Megawatt. Das reicht locker für eine kleine Ortschaft.
Wir kommen an etlichen größeren und kleineren Seen vorbei, auch an der riesigen Béznar-Talsperre, die wohl der Trinkwassergewinnung dient.

Dann die Abfahrt Riofrío.
Da sind Ulla und ich bestimmt schon 6 oder 8 mal vorbeigefahren, ohne uns was zu denken. Diesmal ist das anders, denn Helga und Gerhard schwören drauf; sie waren schon öfters da. Obwohl:

Dieser Ort ist kein "Hingucker", sicher nicht. Aber er liegt einmal autobahnnah und du kannst hier herrlich spazieren gehen, und vor allem kannst du hier toll essen. Fisch - Forelle.
 




Brücken und Seen wechseln ab an der Autobahn A-44 hoch nach Granada


 

Seit 1664 "geht man in Riofrío auf Forelle", und seit 1960 züchtet man in Familienzucht. Stramm ökologisch.

Was das heißt? Man betreibt die Zucht nicht intensiv und gibt der natürlichen Reinigungskraft der Bäche die Gelegenheit, das Wasser wieder zu reinigen. Natürliche Filterung also.

Das funktioniert, drum hat die Zucht hier auch als erste der Welt das Siegel "BIO-zertifiziert" erhalten.

Von uns soll sie dann auch noch das "Forelle-Müllerin-Siegel" erhalten. Wir wollen und werden sie probieren und kritisch, aber fair bewerten - aber nicht ganz so penibel wie Heinz Horrmann das macht :-).



keine 100 Schritte von der Ortmitte ist die große Forellenzucht


 



nein, nicht - das Wasser ist affig kalt!

 

Das Wasser in den Bächen, die hier von mehreren Seiten kommend durch den Ort fließen, ist kristallklar - und echt kalt.
Na ja: rio"frío" eben.

Einzig Stockenten haben hier kein Badeverbot - auf die hat es Lillibeth abgesehen.
Am frühen Abend sitzen wir ebenso hungrig wie erwartungsvoll in einem der vielen Restaurants.
Wir bestellen Forelle in verschiedensten Variationen, so haben wir den breitesten Überblick.

Neu für uns alle ist eine gebratene Forelle, belegt mit einer dicken Schicht von fast kross gebratenen Stückchen geräuchertem Schinken.

Bestelle ich. Ist aber nicht mein Ding. Der rauchige  und salzige Geschmack des Schinkens dominiert so sehr, dass ich von der Forelle kaum was schmecke.
Aber die anderen sind sehr zufrieden.
Außer Gerhard.
Er hat dasselbe wie ich.
Kein Forelle-Müllerin-Siegel" von uns. Herr Horrmann gäbe uns Recht.



Vorfreude ist die schönste...


 



 

   Der Salatteller begeistert. Alle.
   Zumindest ein "Salat-Siegel".
Für den Fall, dass du auf der Fahrt nach Portugal hier auch mal einen Zwischenstopp einlegen möchtest, solltest du auch wissen, wo du dich mit deinem WOMO hinstellen kannst:

Von der ersten Autobahnabfahrt geht es etwas bergab, du kommst in Riofrío auf die Hauptstraße. Die ist weder breit noch schön und führt direkt ins "Zentrum".

Fahr einfach geradeaus durch, aber langsam, denn nach ca. 150 m bist du schon da.
Du hast die Wahl zwischen dem Parkplatz links oder rechts der Straße. Wir stehen rechts, weil wir da mehr Platz haben.
Die Autobahn kannst du hören und auch sehen, sie ist so etwa 300 m Luftlinie entfernt.
Trotzdem steht man ungestört.



dieser Parkplatz ist ca. 50 m lang und 15 m breit; das Ganze gibt's zweimal nebeneinander


 



Brückenauffahrt über den Rio Guadalquivir in Sevilla


 

Am nächsten Morgen bleiben wir auf der A-92, die führt jetzt nördlich an Antequera - Estepa - Osuna - vorbei, Richtung Sevilla.

Leider kannst du Sevilla (noch) nicht weiträumig umfahren, die kommst auf jeden Fall so weit ran bzw. rein, dass du schon sehr aufpassen musst, damit du ohne Beulen auf der westlichen Seite dieser viertgrößten spanischen Stadt weiterfahren kannst; die Sevillanos sind sehr selbstbewusste Autofahrer und überhaupt nicht pingelig.

Wir fahren südlich drum herum, ein paarmal zweigt die Fahrbahn so unkonventionell ab, dass ich gerade noch die Spur wechseln kann.

Dann gibt es einen kleinen Stau, es geht es recht steil auf eine Brücke; von oben hast du für einige Sekunden einen hübschen Ausblick, und dann hast du den Guadalquivir überquert; der Fluss ist bis hierher schiffbar, drum hat Sevilla auch einen überraschend großen Hafen. Den kannst du teilweise von oben aus sehen.

Da die Autobahn auch mitten durch belebte Stadtteile von Sevilla führt, kannst du dir kaum Blicke nach links oder rechts erlauben; der Verkehr ist ziemlich heftig, obwohl wir jetzt Mittagszeit haben.

In Frankreich sitzt man da bei Tische, da sind die Straßen um diese Zeit spürbar entlastet.
Spanier haben erst spät abends ihre Hauptmahlzeit. Das merkst du.

Es ist befreiend, wenn du Sevilla hinter dir hast und du auf der A-49 Portugal entgegen fährst; nördlich vorbei an der Abfahrt nach Huelva, von wo aus sich Columbus nach Amerika aufmachte; ca. 20 km hinter Columbustown kommt eine Abfahrt nach Cartaya.

Hier können wir bei einem riesigen Supermarkt relativ preiswert tanken - die machen heuer eine Aktion: 12% Preisnachlass auf Sprit; alles recht kompliziert eingefädelt, aber am Ende kostet der Diesel halt 1,33 € minus 12%, also ca. 1,17 €. So wenig haben wir lange nicht bezahlt.

Jetzt noch ein paar Kreisel, nach etwa 8 km sind wir da: In



Teil von Sevillas Binnenhafenn


 

   
 

===> El Rompido