Winterdienst? Nein Danke!!


Roquetas
 

 

 

   
Wir lassen die "Vera-Wiesen" links liegen, fahren vorbei an Garrucha und kommen vor Mojácar auf die A-370; bei Los Gallardos dann auf die A7.

Dauert nicht lange, und du bist nördlich von Almeria.

Bei Huercal de Almeria geht die N-340a (A-92a) nach Norden ab; wir fahren da lang, weil wir kurz nach Benahadux wollen; ein Abstecher von ca. 20-30 min., dann stehen wir vor "unserer" Bodega. Ich weiß jetzt nicht, wie sie heißt, aber wir bekommen dort Weißen, Roten und einen super Muskat.
Gut eingedeckt mit allem, was das Leben noch fröhlicher macht, fahren wir zurück auf die A7 und überlegen kurz, wo wir die Autobahn hinter Almeria verlassen, um nach Roquetas zu kommen.

Hinter Aguadulce, genau: bei el Parador de las Hortichuelas ist die erste Möglichkeit. Aber egal, wo du die Autobahn verlässt: du fährst dich fast dusselig. Zudem wollen wir ja ganz ans westliche (oder besser gesagt: südliche) Ende von Roquetas; da, wo der Golfplatz ist.

Deshalb also runter von der A7 in Parador d.l. H. Bald schon fahren wir Schritttempo, eiern um -zig Kreisel, die Schlange ist endlos. Was mag hier erst im Sommer los sein?

Irgendwann schleichen wir uns durch die Innenstadt, vorbei am Touristenoffice, kommen schließlich an unserer Tapas-Bar vorbei und wissen: Wir sind da.


 


Noch stehen wir zu zwei WOMOs hier. Es ist etwas windig, aber schau dir den Himmel an.


 
Als wir ankommen, stehen wir mit unseren WOMOs allein. Nicht schlecht.
Wir bleiben ganz hinten, da ist es ruhiger als nah am Wasser und an der Promenade. Jeder, der hier ankommt, fährt erst mal gucken, um sich davon zu überzeugen, dass im Meer noch Wasser ist.

Es dauert fast 2 Tage, da sind wir zu 6 Fahrzeugen, dann wechselt es, mal sind es mehr, mal weniger.
Das Wetter, du siehst es ja. Was du nicht siehst: Es ist ziemlich windig, das macht die Spaziergänge etwas unangenehm; hast du aber eine Leeseite  u n d  die Sonne erwischt, ist es wie im Sommer.

 

Ein Kollege fällt uns besonders auf:
Er kommt angefahren, als würden ihm die Socken brennen, stoppt, raus aus seinem Nasenbär, hoch bocken, Vorderrad abnehmen. Ich geh rüber und frage, ob er ein Problem hat. Er schaut verständnislos zu mir hoch, schüttelt den Kopf und murmelt so was wie "...muss ja auch mal gemacht werden...". Ich nicke und lass ihn. Dann geht es weiter: Wasser am Strand holen, Rad waschen, Felge schmirgeln. Alles im Affentempo. Kurz drauf riecht es nach Farbe, die Felge erstrahlt in knalligem Blau; noch nicht ganz trocken, ist das Rad wieder drauf und weg ist er.

Spät am Nachmittag ist er wieder da, die hektische Prozedur wiederholt sich mit dem anderen Vorderrad, und wieder ist er weg. Nächster Tag, du ahnst es. So ein Auto hat ja 4 Räder...

 



da unten liegt Almerimar; hinter den gelblichen Häusern: der Hafen


 

Natürlich besuchen wir unsere Tapas-Bar, in der wir ein einen Tapas-Teller mit einem großen Bier oder einem Glas Wein für heuer 2,- Euro bekommen. Du sitzt draußen, wahlweise in Sonne oder Schatten und genießt.

Am frühen Nachmittag rollern wir mal nach Almerimar und nach El Ejido zum Einkaufen und gucken uns dabei auch die Umgebung etwas an.



auf der anderen Seite der Bucht ist Guardias Viejas mit der Burg


 

Kurz vor Almerimar hast du einen tollen Blick hinunter auf den Ort, sogar bis rüber nach Guardias Viejas, wo wir von hier aus zwei oder drei WOMOs stehen sehen.

Mit dem Stehverbot in Guardias Viejas scheint es doch nicht so ernst zu sein wie die Gerüchteküche verlauten ließ. Die wusste zu berichten, dass dort Zettel mit saftigen Bußgeldankündigungen verteilt worden seien, wenn man dort mit seinem WOMO steht.
Entweder haben die zwei dort drüber nix davon gehört, oder sie haben einen Haufen Geld oder: Das Ganze ist mal wieder ein Ergebnis der "Stillen Post".
Wir vermuten letzteres - wie so oft.

Die Straße von Roquetas nach Almerimar führt relativ nah am Meer entlang.

Gewächshäuser, sie ziehen sich oft bis auf die Hänge der Berge, die meernah vor der Sierra Nevada liegen; bis zu den ersten dunklen Bergen sind es von hier aus immerhin gut 20 km, bis zum Schnee in der Sierra Nevada sind es Luftlinie um die 100 km - lass dich von der Perspektive nicht täuschen.



die Sierra Nevada hat fast immer Schnee, nicht nur jetzt im Winter


 

Von hier kommt er, der Großteil Tomaten, Gurken, Salate usw.; brauchst ja beim Einkaufen nur mal auf das Herkunftsland zu schauen. Wenn da "Spanien" steht, ist ganz oft die Gegend um Almeria gemeint, also auch diese hier.

Witzig sieht das bei Google Earth aus, alles ist weiß; grün sind nur die Golfplätze von Roquetas und Almerimar, dann gibt es noch ein paar Seen und Salinen.
Alles andere ist fast lückenlos von Gewächshäusern bedeckt, zwischen denen natürlich kleine Straßen verlaufen; auf denen kannst du dich herrlich verfransen, wenn du nur einmal falsch abbiegst.

Hier ein Foto, das wir auf unserem Trip nach Almerimar schießen, da hast du mal einen hautnahen Eindruck.



hier drin reift das spanische Exportgemüse
 

 



singend auf dem Weg Richtung Sierra Nevada
 

Nach unserem Einkauf sind wir froh, wieder "daheim" zu sein.

Wir möchten unseren Aufenthalt hier in Roquetas nicht weiter ausdehnen, weil wir ja noch Richtung Portugal wollen.

Nach kurzer Planung steht fest:

Wir fahren auf der N-340 und der A7 stramm nach Westen bis fast Motril; da geht die E-902 (A 44) nach Norden Richtung Granada ab. Treffenderweise heißt die Autobahn "Autovia de Sierra Nevada".
Sie ist absolut schön angelegt und führt in sanften Kurven hinauf in kühlere Höhen.

Zwischenstopp soll in einem Ort sein, den wir bisher nur vom Hörensagen von Helga und Gerhard kennen: Riofrío. "Kalter Fluss", wenn ich das richtig übersetze. Bekannt ist dieser nur ca. 300 Seelen zählende Ort durch seine ökologische Forellenzucht und halt dadurch, dass du in etwa 10 Restaurants Forellen in jeglicher Variation essen kannst.

Wir mögen Fisch, Riofrío liegt schön mittig zwischen Roquetas und Portugal.
Was also spricht dagegen, dort eine Nachtschicht einzulegen?

Also...

   
 

===> Riofrío