Winterdienst? Nein Danke!!

 

Rückfahrt Richtung Lämmerwiese

 

 

 

Eigentlich sind wir ja schon seit dem Besuch des Rocha Stausees wieder auf der Rückfahrt - auch wenn wir das so nicht empfinden.

Wir schlagen den gleichen Weg ein über die Autobahn Sevilla - Granada und kommen westlich von Motril aus dem Gebirge an die Küste.

Doch bevor wir dort sind, ist erst mal das Hochland zu durchfahren. Und hier hat sich das Wetter im Vergleich zur Hinfahrt vorübergehend gründlich geändert. Wir kommen vorbei an Riofrío, die Berge links und rechts haben eine dünne Schneedecke und es ist um die 0 °C.

Dann liegt Schnee auch auf der Autobahn, ein paar Kamikazefahrer pfeffern an uns vorbei, als gäbe es keine glatte Fahrbahn.
Ein Stück weiter fahren wir Schritt, nicht wegen der Glätte, sondern wegen eines auf der Seite liegenden Kamikaze.



in Riofrío ist Väterchen Frost zu Gast


 



Autofahren mit gebremster Freude


 

Wenn du von unseren Spanienfahrten liest, hast du auf so was wie das hier sicher keine Lust.
Wir auch nicht.

Aber es geht langsam wieder bergab, da sollte der Schnee wieder verschwunden sein.

Muss man das aber einfach mal gesehen und erlebt haben, sonst glaubt man am Ende noch, Spanien kennt außer in der Sierra Nevada keinen Schnee.

Na also, hier wird's ja schon wieder. Olivenbäume sind hart im Nehmen und können niedrige Temperaturen ebenso wie hohe gut ab; bei Obstbäumen ist das anders, aber außer Mandeln blüht hier eh noch nichts.

Im Hintergrund siehst du wieder die Ansätze zur schadstofffreien Energiegewinnung. Nicht nur durch Photovoltaik, auch per Windkraft wird zunehmend Strom erzeugt.

Von hier zeigt der Höhenmesser kontinuierlich weniger an, mit jedem Kilometer wird es wärmer, und dann sehen wir das Meer wieder.

Die A 44 stößt bei Gorgoracha auf die hier noch im Bau befindliche "Autovia del Mediterraneo, A 7", du gelangst automatisch auf die N 323, und etwas westlich von Motril bist du ab einem Kreisel wieder auf einer alten bekannten - der N 340.
Der folgen wir nach Osten, kommen u. a. durch Torrenueva, Carchuna (dort liegt eingequetscht zwischen Gewächshäusern, der N 340 und dem Meer der Camping Don Cactus), Calahonda, fahren durch zwei oder drei kurze Tunnels und kommen nach Los Yesos.

Langsam ist uns nach einer kleinen Pause, aber Los Yesos - so schön der Name auch klingt - es sieht eher aus wie "Yesos Maria!" - lassen wir rechts liegen.



das Wetter tut sich auf, je näher wir Granada kommen


 



Pause auf dem schön gelegenen Parkplatz in Melicena


 

Der nächste Ort ein paar Kilometer weiter heißt Melicena.

Da hat man scheint's auf uns gewartet, hier gibt es einen richtig großen, schön über dem Wasser gelegenen Parkplatz direkt neben der Straße, mit toller Aussicht.

Der ist ganz für uns allein, und den steuern wir an.
Was für ein Kontrast zu den schneebedeckten Gegenden, durch die wir noch vor ca. 3 Stunden gefahren sind!
Nee, da ist uns das Wetter hier aber deutlich lieber.

Bei der Gestaltung des Parkplatzes hat man sich Mühe gegeben.
Zur steil abfallenden Küste ist er gut abgesichert, ein ausgedientes Boot dient als Blumenkasten, derzeit unbepflanzt.
Da es hier momentan sehr stark windet, ist es gut, dass der Kahn mit Erde gefüllt ist, sonst könnte er zum Fliegenden Holländer werden.



noch ein Boot ohne Paddel; eigentlich sollten Blumen drin sein


 



aus dieser Richtung sind wir gekommen


 

Der gepflegte kleine Ort wird eng von der N 340 ans Meer gedrängt, hat aber alles, was ein Küstenort braucht oder auch nicht:

- ein Hotel,
- einen Hafen für Kleine, (das ist ein Stück kiesiger
   Sandstrand, auf dem liegen 5-6 Boote,
- einen Badestrand
- eine Promenade,
- einen großen Parkplatz und:
- einen Fußballplatz!
Dass der Bolzplatz in einem breiten, ausgetrockneten Flussbett liegt stört nur bei Regen. Die Tore jedenfalls müssen entweder nach jeder Schlechtwetterperiode neu gebaut werden oder die Pfosten sind so tief im Boden verankert, dass sie auch Sturzfluten Widerstand standhalten.
Vielleicht spielen die dann ja auch Wasserball.

Beim Spaziergang durch den Ort entdecken wir auch einen richtig großen Parkplatz, direkt am Meer; da könnte man sicher mal einen Tag verbringen, aber heute wollen wir noch weiter. Vorgemerkt ist er aber.

Hier in Melicena könntest auch du mal einen ruhigen und entspannten Urlaub verbringen - denk mal drüber nach...



der Rambla bei Melicena ist sicher an die 40 m breit; sicher kein Zufall


 



am Ostende ist der Strand zu Ende


 

Die Pause hat uns prima gefallen, dabei war es ja reiner Zufall, dass wir hier gehalten haben.

Weniger schön ist, dass die gesamte Küste hier unten gesäumt wird von Gewächshäusern. Klar, hier ist stramme Südküste mit geradezu tropischem Klima, da wächst und gedeiht alles während 365 Tagen im Jahr.

Aber das ist ja nicht alles:

Hatte ich nicht runterzu erwähnt, dass man in San Juan de los Terreros auf dem wunderschönen, leicht zum Meer hin abfallenden Hang, auf dem wir seit Jahren immer wenige Tage verbringen und der ja unter Naturschutz steht, eine Urbanisation aus dem Hut zaubert?

Wir hatten ja Zeit genug, uns an den Gedanken zu gewöhnen, aber jetzt, wo wir wieder daran vorbei kommen, muss ich doch tief durchatmen: Sie dir das bloß an...

Eine gute Stunde später kommen wir wieder auf der Lämmerwiese an.



Schade um "unseren" Stellplatz bei San Juan de los Terreros


 

   
 

Lämmerwiese