Der fast regenfreie Langzeiturlaub


Regenbogen am Rocha-Stausee

 

 

   
Der Rocha Stausee empfängt uns bei zwar noch grauem, sich aber deutlich aufhellendem Himmel. Jetzt am frühen Nachmittag ist alles rundherum ganz still, hier stehen vielleicht 8 oder 10 WOMOs links und rechts des Restaurants verteilt.

Wir sind die ersten, die sich auf die gegenüberliegende Straßenseite, also dicht an die Staumauer stellen. Schön, so allein die Aussicht zu genießen.

Um so saurer werde ich, als sich kurze Zeit nach unserer Ankunft ein WOMO vielleicht 3 Meter vor uns hinstellt und uns vollkommen die Sicht nimmt. Ich geh raus und frage den Kollegen aus unserem Heimatland, ob Portugal denn so klein ist, dass man sich so eng auf die Pelle rücken muss. Er versteht überhaupt nicht, was ich meine, da werde ich deutlicher; er fährt 3 m weiter und bleibt da stehen. Er ist bockig.
Da kannste nur den Kopf schütteln...


 
Wenigstens wird das Wetter immer besser, unser Blick hinaus auf die Talsperre lässt Gutes erahnen. Sah es vor einer halben Stunde noch so aus...



noch sieht es trübe aus überm Rocha, aber...



 



nach und nach arbeitet sich die Sonne hervor



 

...zeigt sich jetzt irgendwo hinter uns im Westen die Sonne und zaubert einen riesigen Regenbogen.

Da wir heute noch nicht so viel mit den Hündchen draußen waren, zeigen auch die, dass es an der Zeit ist für einen kleinen Spaziergang.

Wir schnappen uns die ersten zwei und marschieren los.
Die beiden anderen kommen nachher dran.



die Straße ist zwar noch regennass, doch immerhin scheint die Sonne



 

Da in dem Haus muss der Goldschatz vergraben sein...

Am Ende der Staumauer kommen dauernd Schwärme von Vögeln von links herein geflogen und landen auf einer kleinen Insel auf der rechten Seite.
Immer wieder die gleiche Flugbahn, immer wieder kommen neue Vögel hinzu.



wunderbares Wetter :-)



 



Schwärme zwischen 10 und vielleicht 30 Vögeln landen in kurzen Zeitabständen



 



die Sonne taucht alles in ein sanftes, helles Licht. Pastelltöne.


 



die weißen Flecken auf den Bäumen, die auf dieser kleinen Insel stehen, sind hunderte von Vögeln



 
Mit den beiden anderen Hunden gehen wir in die andere Richtung, also quasi zurück Richtung Chada. Am Anfang der Staumauer biegen wir landeinwärts nach rechts ab auf einen Feldweg.

Gleich beim Abbiegen treffen wir auf einen Vierbeiner, der offensichtlich hierher gehört. Er trägt ein Halsband, das spricht dafür, dass er ein ordentliches Zuhause hat. Wir finden den Kleinen irgendwie putzig, unsere Lillibeth denkt da anders drüber...



"...hä, der tritt mit den Füßen ja links und rechts die Kellerfenster ein...!"



 



hast du die getarnte Lillibeth auch schon erkannt?



W
underschön: Ein riesiges Tal, quer durchzogen von einem Eisenbahnviadukt.
Wie eine Modellbau-Landschaft.



 



wer hier sein Haus hat, wohnt wirklich einsam



 

Was uns überhaupt nicht gefällt:
Während wir noch den Regenbogen bewundern und den Vögeln zusehen, hat unsere Jüngste, Ninja, an Grashalmen herumgekaut und dabei unbemerkt eine Ähre mit langen spitzen Grannen vertilgt.
Eine Granne, die sich durchs Fell bohrt und sich unter der Haut versteckt, ist schon sehr unangenehm; aber eine, die irgendwo in der Speiseröhre festhakt, ist möglicherweise lebensgefährlich.

Mit viel Zeitaufwand und Gefummel schaffen wir es, diesen Störenfried aus Ninjas Rachen heraus zu holen, trotzdem hustet sie auch am nächsten Morgen noch, und erst im Lauf des übernächsten Tages beruhigt sich die gereizte Schleimhaut.


 

Was wir wissen:
Gras fressen ist bei Hunden ja nichts Besonderes, es "reinigt" ja angeblich den Darm und fördert als Ballaststoff die Verdauung. Aber trotzdem - ein Hund ist keine Kuh.

Was wir lernen:
Pass gut auf, dass dein Vierbeiner keine dieser mit Widerhaken versehenen Grannen frisst, die gerade in südlichen Ländern extrem hart und spitz sind.
Wenn es aber passiert ist und du dir nicht helfen kannst, muss der Tierarzt den Eindringling endoskopisch unter Vollnarkose entfernen. Das ist nicht angenehm und auch nicht ganz billig...
Jetzt sind die Hunde müde, wir haben Hunger.
Hunde dürfen nicht mit in ein Restaurant, Maria macht da keine Ausnahme.

Also machen wir uns 'fein' und gehen rüber, dort wartet unser Flachgockel mit Pommes, Salat und Wein auf uns.


 



so sieht es bei Maria drinnen aus; schlicht, aber irgendwie auch gemütlich

 

Die Tische hier drinnen sind sauber gedeckt, kaum sitzen wir, kommt Maria, sagt, dass es noch 'unos minutos' - ein paar Minuten - dauern wird und entfernt sich Richtung Grill. Es dauert keine 2 Minuten, da ist sie wieder da, tischt wortlos auf, dreht sich um und geht, bevor wir uns bedanken können. So ist sie.

Sie mag ja mit Worten geizen, aber mit dem Essen tut sie es keinesfalls. Besser als umgekehrt.


 



erst noch schnell ein Foto


 

Unsere Weiterfahrt, so hatten wir vor noch nicht allzu langer Zeit geplant, soll Richtung Norden führen, wobei wir uns jede Menge Zeit lassen wollten, um diesen Teil Portugals genauer kennen zu lernen.

Nun stellen wir fest, dass in Nordportugal und -spanien mieses Wetter herrscht. Warum sollen wir uns das antun, wo hier unten, und vor allem an der Südküste, wieder die Sonne das Zepter in der Hand hat?

Also fahren wir an die Westküste, kommen durch
Odemira
- da hakt sich mein Scheibenwischer aus, ich bastele aus einer Schraub-Öse eine eigene Sicherung, damit das Gestänge da bleibt, wo es hin gehört; und durch
Aljezur
- da hat man bei FF-Solar keine Bleibatterien für unseren Anlasser; nach
Amoreira - da dürfen WOMOs nicht mehr oben am Meer stehen, sondern müssen 300 m vorher rechts auf der Wiese abgestellt werden.
Glückssträhne eben...

Trotzdem: Wir bleiben heute in Amoreira.

Hier stehen 6 WOMOs, wir fahren auf die gleiche Stelle, an der wir auch letztes Jahr gestanden haben. Genau gegenüber auf der anderen Seite der großen Wiese steht ein schickes Gefährt; es ist groß, sein Besitzer und sein Hut ebenso, und auch seine beiden Hunde.
Nur das Auto, das er nachher aus dem Heck heraus fährt, ist klein.


 



alles ist hier größer als gewöhnlich
 
   

 

===> Sagres