Der
fast regenfreie Langzeiturlaub
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Dass
Silves bis heute der größte Produzent für Zitrusfrüchte in Portugal ist -
darauf weist eigentlich überhaupt nichts hin. Ist aber so. Dass es eine Burg hat, die einst von den Mauren erbaut wurde - darauf weisen jede Menge Hinweisschilder und Abzeichen hin, die du überall sehen kannst. So eine Burg baut keiner aus reinem Übermut; da muss schon was sein, das man vor den Gelüsten eines Feindes schützen möchte. Folgerichtig kam zum Schutz der Burg eine Mauer drum herum, denn die Araber, die jahrhundertelang Herren in Silves waren, hatten erhebliche Reichtümer und Schätze in und um ihr "Bagdad des Westens" zu hüten. |
Um es im Falle einer feindlichen Belagerung auch was länger aushalten zu können, legten sie 60 m tiefe Zisternen an. Von hier aus wurde auch die Stadt mit Wasser versorgt. Ja, Hunger ist schon schlimm, aber Durst... Silves war innerhalb von zwei Jahrhunderten mehrmals unter verschiedenster muslimischer Herrschaft, und 1198 war dann der portugiesische König Sancho I. mit der Macht an der Reihe. Okay, von Dauer war das auch nicht, 2 Jahre später schon kriegte er was auf seinen Eisenhelm und Silves wurde wieder von Arabern zurück erobert.
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Nun schreib ich hier
nicht an einem Geschichtsbuch, also kurz: Wieder ein paar Jahrzehnte später (ca. 1240) haben die Christen "ihr" Silves dann erneut und endgültig wieder von den Arabern zurück erobert. Kein Wunder also, dass Silves bis heute an vielen Stellen an seine maurische Vergangenheit erinnert. Ulla und ich wollen uns diese geschichtsträchtige Burg, die man eigentlich "Maurisches Castell" nennt, ansehen und rollern die Serpentinen von der Rückseite hinauf. Das letzte Stück ist echt steil, die Straße ist mittelalterlich gepflastert, so kriegst du schon das richtige Vorgefühl. Am Eingang empfängt uns besagter König Sancho I. in Form einer Bronzestatue. Wenn man bedenkt, dass seine Herrschaft damals nur 2 Jahre hielt, muss man ihm für die Vertreibung der Araber, die er bei seinem Kreuzzug aus Silves verscheuchte, mächtig dankbar gewesen sein. Guckst du das nächste Foto... |
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Ich
stelle mich mal daneben und geb ihm die Hand. Der Torbogen links ist der Eingang zur Burg. Gleich hinter der Tür ist ein kühler großer Raum, dort ist auch die Kasse. Wie nett, ich komme mit der Hälfte des Eintrittsgeldes hin. Seniorenpreis. Einen Vorteil muss es wenigstens haben...
Noch eine Tür, und wir sind wieder an der Sonne. |
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Hierbei entdecke ich,
dass man mit seinem WOMO auch nördlich der Burg auf einem Parkplatz stehen
könnte. Von hier oben sehen wir 3 Fahrzeuge, teilweise hinter Bäumen. Gucken
wir uns nachher mal an. |
Von oben sehen wir
diese tortenartig aufgeteilte Gartenanlage. Irgendwo hab ich ein Bild gesehen, auf dem der Garten noch besser in Schuss war, da stand auf der runden Fläche in jedem "Tortenstück" eine Palme, der Rasen war wirklich ein Rasen und auch der Brunnen plätscherte da noch. |
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Nach der Umrundung oben
auf der Burgmauer und zweimal kreuz und quer durch alle Anlagen steigen wir
wieder hinab. Vorher noch schnell einen Blick runter werfen, ob der Roller noch da ist. |
Der Parkplatz hinter
der Burg sagt uns übrigens nicht zu. Tot und abgelegen. Wir fahren zum BABY, schnappen uns zwei unserer Hündchen und wandern in die Altstadt. Wirklich eng, wie die Häuser auf beiden Straßenseiten beieinander stehen. Aber gemütlich und abwechslungsreich. Finden auch die Nasen unserer Vierbeiner. Es gibt aber auch viele sonnige Plätze, auf einen davon stoßen wir nach ein paar Ecken. |
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