ÜBERWINTERN
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Am
nächsten Tag fahren Ulla, Melli und Stefan mit dem Leihwagen zum westlichst
gelegenen Würstchenstand Europas, zum Cabo de São Vicente, benannt
nach dem Heiligen Vinzenz von Saragossa, einem Schutzpatron. Für wen?
Naheliegend: die Seefahrer. Bekannt ist das Cabo durch zweierlei: Einmal durch den wohl hellsten Leuchtturm Europas, dessen Lichtkegel ca. 60 km weit reicht (so was Ähnliches hab ich aber auch schon vom Leuchtturm am Cap Frehel gehört, also...?). Im Moment soll der hier am Cabo allerdings nur gedimmt brennen, GPS auf See sei's gedankt. Das zweite "Highlight": du kriegst hier die letzte Bratwurst vor Amerika. Für den Fall, dass du mal eine probieren möchtest, hier die Koordinaten: 37.01.426 Nord * 8.59.670 West. Da die von Petra und Wolfgang verkaufte Bratwurst Original Thüringer bzw. Nürnberger Ursprungs ist, wie du auf der ausgesprochen lesenswerten HP des Inhabers erfährst, ( www.letztebratwurst.eu ), ist sie auch entsprechend schmackhaft. Auf jeden Fall ist der Werbeslogan "Letzte Bratwurst vor Amerika" ein weltweit geschützter Markenname (registered trademark), eingedenk dessen solltest du deine Wurscht mit Andacht verspeisen. |
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Was
wäre ein Besuch des südwestlichsten Punktes Europas ohne Visite des
Fortaleza de Sagres, einer kastellähnlichen Anlage auf einem ca. 1 km
langen, halbinselartigen Felsen mit Steilküsten an 3 Seiten! Auf dem Gelände
des Fortaleza befindet sich eine riesige steinerne Windrose ("Rosa
dos Ventos"), die man einem Mann mit dem Namen Heinrich der Seefahrer
zuschreibt. Aber treffender wäre der Name "Heinrich der Navigator".
Sagen nicht nur die Portugiesen.
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Überall
geht's hier steil bergab. Die "Vögel" auf dem Felsen sind übrigens Menschen. Beliebt sind diese Steilküsten bei Anglern, die von Felsvorsprüngen aus ihre Köder auswerfen. Das wäre an sich ja nicht weiter gefährlich. Heikel wird es, wenn sie nach der 2. oder 3. Flasche Wein leicht wegdösen - irgendwann kommt der Biss, es ruckt... ein wilder Griff nach der Angelrute, die rutscht etwas weg, vorbeugen, nachfassen... Erst ist die Rute weg, dann das Gleichgewicht, dann der AAAaaangler. Und das nur, weil es heißt: "2 x die Woche Fisch"; Bratwurst ist echt ungefährlicher (s. o.). Doch gibt es hier auch Ausblicke auf tolle Strände. |
Fährst
du weiter nach Norden, z.B. Richtung Carrapateira, dann kannst du von
oben andauernd solche schon etwas versöhnlichere Bilder sehen. Auch hier sind das keine Möwen auf dem Wasser, sondern Wellenreiter. Je windiger, desto Wellen - je Wellen, desto Surfer. Ist ja überall so. |
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Die
Rückfahrt geht über Aljezur durch die zum Verlieben schöne Monchique. Die bekommt bei Gelegenheit eine eigene Seite, ich muss beim nächsten Aufenthalt in Portugal auf fotofreundlicheres Wetter hoffen. Wir indessen werden von Quarteira weiter nach Westen fahren. Noch mal nach Sagres usw. wollen wir nicht, aber den einen oder anderen Ort an der Algarve möchten wir schon noch aufsuchen, bevor wir uns dann nach Norden ins Landesinnere aufmachen. Ach, ich vergaß zu erwähnen, dass wir Paula und Jaques, die du ja bereits von der Ziegenwiese kennst, zufällig in Quarteira treffen; sie fahren nach einer Stunde gemeinsamen Schwätzchens weiter. |
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