ÜBERWINTERN

im SÜDEN


NERJA

 

 




 

Nicht jeder hat von Nerja und Torrox je etwas gehört. Nerja kennen wir dem Namen nach von Bekannten, die früher öfters dort waren, Torrox sagte auch uns bis dato nichts.

Eigentlich geht es von Almeria aus ziemlich stramm nach Westen, du kommst vorbei an Berja und Adra und auch an Motril. Überall siehst du Plätze, wo du getrost mal einen Aufenthalt einschieben könntest, aber dann kommst du vor lauter Stopps überhaupt nicht weiter.
Wir aber wollen eigentlich jetzt mal endlich nach Portugal; von Malaga aus kannst du in nordwestlicher Richtung nach Sevilla fahren und so den spanischen Südzipfel abschneiden.
Außerdem wollen wir in Sevilla eine der wenigen Gastankstellen anfahren, deren Adresse wir auf einem Blatt von Repsol (Tankstellenkette) haben.

 

Naja, und vorher halt kommst du durch die genannten Orte, alle sind touristisch voll erschlossen.
Da die eifrigen Spanier die Autobahn entlang der Küste auch hier fast fertig gestellt haben, geht es recht zügig voran; nur hin und wieder musst du auf die alte Küstenstraße zurück, weil da und dort noch eine Autobahnbrücke fehlt.

Ich fahre sowieso lieber Küstenstraße, ist einfach mehr los und das Fahren ist abwechslungsreicher; macht auch nichts, wenn es hier und da mal nur im Schritttempo durch einen Ort geht. Und oft genug haben wir bei solchen Gelegenheiten schon Entdeckungen gemacht, die dir auf der Autobahn verborgen bleiben.

So wie in Torrox, du wirst es ja bald lesen.
 



Anfahrt auf Nerja


 

Wir uns sozusagen zwangsläufig Nerja und suchen den Parkplatz, der deutlich mit Hinweisschildern ausgezeichnet ist.

Es ist ein schräger Platz, zum Übernachten ist er nichts, aber für ein paar Stunden tut er's.
Was tut man in Nerja? Man besucht mindestens

- den Balcón de Europa. Und die

- Cueva de Nerja
, eine riesige Höhle.

Zunächst wollen wir den "Balcón" sehen; du findest leicht hin, der Weg ist mit vielen Schildern flankiert.

Beeindruckend ist dieser Platz schon: Er liegt ca.40 Meter hoch auf einem Felsplateau oberhalb des Meeres und eine verglaste Betonplatte ragt sogar etwas über das Meer. Früher stand hier mal eine kleine Burg, die aber zerstört wurde - nicht durch Feindeinwirkung, sondern durch ein Erdbeben.
 



der Balcón de Europa vom Meer aus


 



auf dem Balcón de Europa


 

Der große Platz ist viel besucht, nicht nur von Touristen, auch ca. 20 Katzen haben hier ihr Zuhause.

Jetzt mitten im spanischen Winter ist hier natürlich nicht annähernd so viel los wie im Sommer. Dann boxt hier der Papst, und vor lauter Menschen siehst du das Meer nicht.

Woher ich das weiß? Ich habe zahlreiche Fotos gesehen, auf denen ich gottseidank gefehlt habe...




 

Der Herr, neben dem ich stehe, ist wohl Alfons XII, der war um 1885 Spaniens König. Er war gebildet und beliebt, nur:
Alt ist er mit nicht mal 30 Jahren nicht geworden.

Er muss englisch und "wianerisch" gekonnt haben, weil er in England und Österreich groß geworden ist.
Wohin du von hier oben schaust: Jede Menge Hotels.

Im Sommer vervielfacht sich die Einwohnerzahl von Nerja, die normalerweise bei ca. 20.000 liegt.
Spanier, Engländer, Deutsche und Skandinavier führen die Touristen-Hitliste an.



Blick vom Balcón nach rechts...


 



...nach links...


 

Nun ist der Strand nicht gerade der Hit, da haben wir schon schönere und größere Strände gesehen. Aber was du sieht, ist gepflegt und wirkt keineswegs ärmlich.



...und direkt nach vorn auf einen einsamen Angler


 

Zweiter Höhepunkt in Nerja ist für mich der Besuch der riesigen Höhle, ca. 5 km entfernt und etwas im Landesinneren.

Es ist eine Tropfsteinhöhle, mit Ausmaßen, die ich so noch nie gesehen habe. Du gehst innerhalb dieser Höhle z. B. über eine Brücke und schaust nach oben: Mindestens 30 Meter bis zur Decke; dann schaust du nach unten: Ebenso viele Meter.
Und an allen Wänden baumstammdicke Stalagmiten und Stalaktiten, fast kirchturmhoch, wie riesige Orgelpfeifen.

Und Ulla bewacht in der Zeit draußen unseren Roller...!



in der riesigen Höhle kommst du dir lächerlich klein vor

 



du siehst die Person rechts auf dem Steg?


 

Die Höhle wurde bereits in der Altsteinzeit bewohnt, aber entdeckt wurde sie erst so um 1960; spielende Kinder...

Heute kannst du den kleineren Teil der Höhle als Besucher bestaunen, der größere Teil ist den Höhlenforschern vorbehalten und fürs gemeine Publikum tabu.

Da eigentlich Fotografierverbot in der Höhle herrscht, sind meine Fotos leider nicht ganz so, wie man es sich wünscht.
Wir wollten ja eigentlich schon längst in Richtung Sevilla unterwegs sein, dabei sitzen wir gerade erst wieder im BABY und fahren weiter auf der kurvenreichen Küstenstraße.

Wir kommen, es war ja angekündigt, durch Torrox. Jede Menge Baustellen, die Straße wird gerade neu gemacht. Endlich geht es weiter, da
sehen wir linker Hand einige WOMOs auf einem Parkplatz stehen.

So was wirkt auf andere WOMO-Fahrer immer wie das Licht auf die Motten: Du wirst automatisch angezogen. Wir umrunden den nächsten Kreisel, fahren zurück und finden etwas mühsam die Zufahrt auf den ca. 200 x 100 m großen Parkplatz, direkt neben einem tollen RIU-Hotel, und wieder nur durch eine Strandpromenade vom Meer getrennt.

Ulla gefällt das auf Anhieb, ich brauche etwas länger: bis wir endgültig auf dem unverbaubaren Platz stehen.
Du weißt, ich mag nicht "eingekastelt" sein.

 

 

===> TORROX Costa