Ein
paar Kilometer weiter geht es rechts ab nach La Marina.
Du kennst sicher die alten klassischen Western; die Orte dort sehen fast
genau so aus. Weit abseits von Touristenburgen döst der kleine staubige Ort
vor sich hin. Ein paar Urlauber, wenige Einheimische. Der Camping liegt im
Endstadium: Man hat ihn leergeräumt und baut ihn zurück.
Und ich wette: Wenn wir nächstes Mal hierher kommen, steht an seiner Stelle
eine funkelnagelneue - ja was wohl? Klar!
Eine Nacht reicht uns hier, es ist zwar ruhig, ansonsten aber absolut tote
Hose. Nein, nicht ganz:
Man hat einen schönen Lehrpfad auf Holzbohlen angelegt und eine Hütte für
Ornithologen gebaut, Leute, die Vogelbeobachtung machen wollen. Der Pfad
liegt an einem kleinen Binnensee, den wird man, hoff ich mal, vor der
spanischen Bauwut schützen. Schließlich ist auch der neu angelegt worden.
Dann machen wir einen Riesenschritt bis Cullera. Am "Ende der Welt'
von Cullera finden wir endlich den Stellplatz, der auch nur für eine
Nacht taugt.
Am Morgen fahren wir weiter bis nach Vinaroz. Ein gutes Stück
westlich davon gibt's den "Spätzle Fritz", inmitten von Orangenfeldern;
viele kennen ihn, wir jetzt auch. Dort essen wir zu Abend und dürfen dafür
gratis übernachten.
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Eins muss ich unbedingt noch erwähnen:
Den DUFT! Wir fahren stundenlang durch Orangenplantagen- wir sind ja
inzwischen an der Costa del Azahar.
Obwohl noch die Früchte an den Orangenbäumen hängen, blühen die bereits wieder in
voller Pracht. Es ist, als ob jemand ein Riesentuch, getränkt mit
Orangenduft, aufgehängt hat, es weht leicht im Wind und gibt dir bei jedem
Atemzug das Gefühl, deine Nase steckt mitten in einem Korb frisch
gepflückter Orangenblüten. Betäubend!
Wir haben noch Zeit genug, und wollen jetzt zum beginnenden Frühjahr
wieder nach St. Rémy de Provence. Dahin ist es noch ein
gutes Stück. Wir fahren um die großen Städte herum Autobahn, und ab Barcelona
bist du im Handumdrehen in Frankreich.
Die Überquerung der Pyrenäen ist wie eine kalte Dusche: Schon beim
Bergauffahren sehen wir drüben dicke Wolkenfelder, oben am Grenzübergang
haben die Männer in Grün dicke Mäntel an - es ist lausig kalt und
regnerisch. Hoffentlich ist es weiter in der Provence besser.
Vorerst aber machen Etappe in Gruissan, südöstl. von Narbonne.
Stellplatzkosten pro Übernachtung samt Dusche: Scharf kalkulierte 6,10 Euro.
Duschen würde ich hier nicht, auch nicht, wenn ich 6,10 Euro dafür bekäme.
Auch hier ist es sehr kühl, sehr windig, es regnet. Wir sind froh, als wir
am nächsten Morgen weiter fahren.
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