IM LAND DER VULKANE

Zentralmassiv - Auvergne


Stellplatz am Yachthafen in Joinville
 

 

 

Wenn der WOMO-Urlauber einen schönen Stellplatz gefunden hat, dann ist das immer mit einem gewissen Glücksgefühl verbunden. Verständlich, verbringt man doch in seinem Urlaub eine Menge Zeit auf so einem Platz.
Und blöd ist es allemal, wenn es dann laut zugeht, schmutzig ist oder einem ein Neuankömmling so dicht auf die Pelle rückt, dass du bequem von deinem Tisch aus die Nudeln in seiner Buchstabensuppe zählen kannst.

In letzterer Beziehung scheinen die WOMO-Urlauber Frankreichs so gut wie keine Hemmungen zu besitzen. Du stehst auf einem Platz, der locker 50 Mobile aufnehmen kann, an einer Ecke, allein und ganz zufrieden, weil du auch noch einen schönen Ausblick hast. Ich wette: Der nächste wird sich so dicht neben dich stellen, dass jeder glauben möchte, das wären deine besten Freunde, mit denen du zusammen deinen Frankreichurlaub verbringst. Klar doch: Er stellt sich genau in deine Blickrichtung.

Das ist jetzt nicht übertrieben. Wir haben es in diesem Urlaub mindestens 5 x erlebt. Ich kriege dann jedes Mal eine Krise, aber immerhin: Einmal ist so ein Mensch am folgenden Morgen von uns weg und hat sich einen Platz weiter entfernt gesucht. Unsere Hündchen waren ihm wohl was zu laut, als sie beim letzten Gassigehen und kurz vor Mitternacht lautstark aus dem BABY stürmten.

Als echten Glücksfall kannst du es verbuchen, wenn

- du einen Stellplatz mit guter Infrastruktur gefunden hast
- dein WOMO dank Unterlegkeilen einigermaßen eben steht
- die Sicht auf Wasser und/oder Berge, "unverbaubar" ist
- der nächste Nachbar außerhalb deiner/seiner Sprechhörweite steht
- ausgiebige Spaziermöglichkeiten vorhanden sind
- vielleicht auch noch ein Supermarkt in fußläufiger Nähe ist
- du merkst, dass es deinen Hündchen genau so gut gefällt wie dir.

Und wenn dann auch noch der Wettergott mitspielt, was willst du mehr?

Genau so einen Stellplatz finden wir in Joinville an der Marne.
Wieder an einem Yachthafen, mit kostenloser Ver- und Entsorgung und sogar mit kostenlosem Stromanschluss! UND: Das Ganze ohne zeitliche Begrenzung, was der Kollege aus England, der sich ganz am Ende des Platzes häuslich eingerichtet hat, seit mehreren Wochen genießt, wie er uns später sagt. Ist zwar nicht im Sinne des Erfinders, aber
why not..??

Hüben stehe ich - drüben, auf der anderen Kanalseite ist der Stellplatz. Vom BABY bis hierher habe ich ca. 25 Minuten gebraucht: Am Kanals entlang - Brücke - auf der anderen Seite zurück.
Carissima ist mit gekommen und badet vor mir im "toten Winkel" im Schilf.

Wir haben die Markise ausgefahren, noch ist es affig heiß.
Dazwischen liegen die Boote an der Anlegestelle.
Joinville ist ein alter Ort mit bewegter Vergangenheit. Eine Schlossruine und ein noch recht gut erhaltenes weiteres Schloss mit wunderschöner Gartenanlage sind seine wesentlichen Attraktionen.

UND: das Flüsschen Marne nicht zu vergessen...


Oh happy day...!

 Überflüssig zu sagen, dass ein gewisser Hund darin fischt...
Also: Auch Joinville ist auf jeden Fall ein Etappenziel wert. Wir stehen dort 3 Tage lang, ohne dass einem von uns langweilig würde. Aber dann wollen wir den Vulkanen doch ein Stück näher auf die erkaltete Pelle rücken - noch sind es ein paar hundert Kilometer bis dorthin, und bislang waren unsere Fahrabschnitte eher kurz. Aber wie sagt der Schwab: "Nur net huddle...!"

Im Dreisprung geht es über Equisse - Lapalisse - Aydat nach Chambon du Lac. Der Reihe nach:

Equisse liegt schon wieder an einem Kanal, doch der Stellplatz ist eher bescheiden: Ver- und Entsorgung, aber auf einem geteerten schulhofartigen Gelände, auf dem die Dorfjugend während unserer Anwesenheit die Schnelligkeit ihrer getunten Motorräder ausprobiert.

Lapalisse hingegen hat seinen Stellplatz zwar ein wenig versteckt, und die Ortsdurchfahrt ist eine mittlere Katastrophe:
Eng und verkehrsreich, die 18-Meter-Brummis quälen sich schrittweise um einen Mini-Kreisverkehr, der in einem engen rechtwinkligen Straßenknick liegt.
Hast du aber den Stellplatz gefunden, stellst du fest: Er ist Teil von einem sehr großen Parkplatz, wieder mit Ver- und Entsorgung (Euro-Relais) und wieder an einem kleinen Fluss gelegen, aber diesmal ohne Yachthafen. Teuer ist das Trinkwasser hier: Für 80 Liter bezahlst du 3,50 Euro.

Wir bummeln durch den Ort, ich kaufe ein Anschlussstück für das Antennenkabel unseres Fernsehers, Carissima geht wieder mal baden...


auf dem Stellplatz in Lapalisse


Der Platz ist gut geeignet für einen Nachmittag und eine Nacht (donnerstags ist Markt, da musst du um halb sieben in der Früh weg sein, sonst gibt's Ärger).
Aber heute ist Dienstag.

Lapalisse hat ein sehr schönes und gut erhaltenes Schloss, das besichtigen wir.
Leider sehen wir es nur von außen, der Hunde wegen können wir nicht rein.


im Schlosshof

Ein Schlossherr sieht anders aus - aber einer muss ja für Ordnung sorgen!

Wir übernachten auf dem absolut ruhigen Stellplatz in Lapalisse.

Morgen wollen wir endlich ins Zentralmassiv - der Stellplatzführer verrät einen Stellplatz in Aydat - das liegt ziemlich genau südwestlich von Clermond-Ferrand am "Lac d'Aydat"; das lässt Gutes vermuten.
Mal sehen, bis dort ist es eine größere Etappe. Aber wir sind ja inzwischen prächtig ausgeruht.

===> Im Inneren eines Vulkans