IM LAND DER
VULKANE
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Jau,
Aydat ist ein Ferienort der Franzosen. Wir treffen hier fast keine
andere Nationalität. Doch: Ein riesiger Campingbus Marke Eigenbau, made in Germany, steht im Grünen. Er scheint dort schon vor etlichen Monaten abgestellt worden zu sein, jedenfalls beginnt die heimische Flora, an ihm empor zu ranken. Wir wollen zuerst auf dem benachbarten Campingplatz eine Visite machen; nur sehen, denn stehen wollen wir später auf dem ausgewiesenen Stellplatz. Der Camping liegt dem Office de Tourisme schräg gegenüber, wir stellen das BABY auf einem einigermaßen ebenen Platz direkt dahinter ab und marschieren zum Camping. Der Mann, der gerade rausfährt, hält an und fragt uns nach unserem Begehr. Wir sind noch nicht ganz fertig, schüttelt der auch schon den Kopf: der Platz sei ausschließlich für verdiente Mitglieder der Regierung reserviert... Der Regierung, und auch noch "verdient"! Ist wahr! Ist also kein Draufkommen auf den Camping, okay, wir trollen uns, gehen zurück zum BABY. Kommt uns schon wieder ein Mann aus einer Tür hinter dem Office de Tourisme entgegen und fragt, ob das unser WOMO sei... Nicken unsererseits. Das hier sei Privatgelände, und wir sollten doch bitteschön umgehend das Fahrzeug entfernen. Dabei klingt das "s'il vous plait" aber wie: "auf der Stelle!" Sein Hund neben ihm schaut wie er. Wieder trollen wir uns. Man will uns hier wohl nicht. Das merken wir (uns) und ziehen von dannen Richtung Stellplatz. |
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Wir
finden den wirklich schön aussehenden Stellplatz von Aydat
problemlos, die Einfahrt geht haarscharf an der Kirche vorbei, sozusagen
über den Kirchhof. Direkt rechts vor der Zufahrt zum Stellplatz: die Entsorgung, im Hintergrund siehst du siehst viel Grün und mehrere WOMOs. |
Vor
den Erfolg hat der liebe Gott den Schweiß gesetzt - oder so ähnlich.. Wir lesen uns die umfangreiche "Gebrauchsanweisung" durch, die geradezu deutsche Ausmaße besitzt und stellen fest, dass WOMOs über 8,20 m Länge nicht zwischen die beiden Poller passen, von denen du auf dem Bild den vorderen roten siehst. Wir messen samt Rollerbühne ca. 9,00 m. Eine durchaus interessante Zugangsberechtigung hat man hier geschaffen. Funktioniert wie eine Schleuse: Das weiße WOMO verlässt gerade den Platz. Mutti hat gerade den Chip in den Schlitz des Automaten gesteckt, darauf ist der hintere Poller in der Erde verschwunden; Papa fährt vor bis an den roten, wo Muttern ihm das Stoppzeichen geben wird. Der hintere Poller taucht inzwischen wieder auf und Papa steht dann zwischen beiden Pollern. Dann versinkt der rote im Boden, Papa fährt ganz raus, der rote fährt wieder hoch und fertig. |
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Reinzu die umgekehrte Reihenfolge, vorher musst du einen Automaten mit 6,00 Euro bestechen, damit die Poller sich bewegen. Passt dein WOMO wegen der Länge nicht dazwischen, hast du Pech gehabt. Wir beschließen, ca. 100 m vor dem Stellplatz zu nächtigen und verlassen am kommenden Morgen den Ort, der uns irgendwie nicht mag. Wie meint Ulla so treffend: "Ay-dat war's dann!" |
Nach
le Mont-Dore will ich schon, seitdem wir wissen, dass wir ins
Zentralmassiv fahren werden. Wir waren schon mal vor Jahren dort, aber die
Bilder von damals sind irgendwo verschollen, und Digi-Camera samt Laptop
hatten wir da noch nicht. Doch das Wetter ist echt "Schiete". Im Nieselregen fahren wir morgens den langen Anfahrtsweg hoch bis zum Parkplatz an der Seilbahn zur Bergstation des Mont-Dore und warten auf eine Gelegenheit, mit den Hunden einen Weg machen zu können. Irgendwann klappt's auch. Als sie danach in ihren Morgenschlaf verfallen und das Wetter sich am späten Vormittag beruhigt, nehme ich den Roller runter und wir fahren hinab in den Ort le Mont-Dore. Viele Touristen, es ist Markt und an den "Non-Food-Ständen" gehen die wärmenden Jacken weg wie die schon warmen Semmeln.
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Das soll nun Sommer im Zentralmassiv sein?? Aber wir wollen nicht meckern, zumal wir ein Internet-Café finden, wo wir endlich wieder einmal in unsere Mails schauen können. Toll schnelle Computer, DSL... Nach einer Stunde, jeder am eigenen Computer, sind die Mails abgearbeitet und wir wieder schön aufgewärmt. Kurz noch was einkaufen, dann schwingen wir uns auf unsere 80 ccm und lassen uns von denen wieder nach oben transportieren.
HAAALT! |
Ulla
wird fündig und programmiert unser TomTom für den Lac Chambon; auch
den kannst du auf der Karte oben sehen (unten links). Würden wir auch ohne TOM TOM finden, aber es macht halt Spaß damit. Wenn nicht so ein Navi zuweilen ausgesprochen blöd wäre: Lotst es uns tatsächlich einer Abkürzung wegen auf einen Weg, so breit wie ein Handkarren, und auch noch mit 16% Gefälle! Umkehren, Navi meckert, gibt sich dann aber geschlagen und wird wieder sachlich. |
Der Stellplatz liegt nicht am See, sondern direkt vor einem Camping, ca. 200 m vom See weg. Baden wollen wir eh nicht, also wurscht. Er kann ca. 15 WOMOs aufnehmen, wenn man sich auf "französische Art" (s.o.) anordnet, sicher auch doppelt so viele. Du stehst an einem breiten Weg, direkt am Waldrand, kannst wandern, Rad fahren, angeln... Natürlich ist draußen neben dem Eingang zum Camping eine Entsorgung mit der Möglichkeit, Wasser zu bunkern. Die Sicht ist beschränkt auf deine unmittelbaren Nachbarn und die Leute, die vorn auf dem Weg vorbeikommen. Wir richten uns ein, für eine Nacht, machen unsere Hunderunden, essen und sind dann in der Koje. |
Morgen wollen wir auf einen
Sprung nach Super-Besse; wir bilden uns ein, schon mal dort gewesen
zu sein. Ist so ein "Dejà-vu-Gefühl". Das werden wir dann ja sehen. |