IM LAND DER VULKANE

Zentralmassiv - Auvergne


Auf dem Mt. Aigoual
 

 

 

Der Name lässt ahnen: Der Mt. Aigoual hat mit Wasser zu tun (Aqua, Aigues Mortes...)

Wir verlassen Anduze und schon bald klettern wir in unzähligen Kurven die endlose Steigung zum Mt. Aigoual hinauf. Von weitem schon erkennen wir dicke Wolkenbatzen über dem Berg, auf dem "das Wetter in Frankreich gemacht wird" - sprich: dort befindet sich ein großes Observatorium, bei dem sämtliche Wetterdaten aus ganz Europa zusammenlaufen und Wetterprognosen erstellt werden.
 


Die Straße wird immer enger, kurz vor dem Gipfel grast eine Schafherde links und rechts an den Böschungen.
Wir warten eine Weile, dann sind sie im Wald verschwunden.

Verschwunden ist derweil auch der Gipfel, der in Fahrtrichtung liegt:
Nebel. Als wäre das neu für uns...

wir warten, bis die Schafe Platz machen

 

Du bekommst oben im Observatoire eine Menge Infos, auch darüber, wie es kommt, dass es hier oben in gerade mal 1567 m Höhe sogar noch im April Schneestürme gibt, wo es doch ein paar Kilometer weiter, z.B. in Alès, absolut mediterran zugeht.

Aber dass man auch mitten im Sommer richtig fies-kaltes Wetter haben kann, siehst du unten.
Das Bild ist mitten im August entstanden. Die Radfahrer, die hier herauf kommen, haben Raureif im Bart. Wieso? Schau auf den Monitor rechts: Frankreich unter dicken Wolken.

Hier herauf mit dem Rad, das ist kein Zuckerschlecken. Aber die meisten werden, glaub ich, nicht gezwungen :-). Dennoch: sie haben meine ehrliche Bewunderung.



überall stehen Monitore mit Wetterkarten

 

 


Nebel auf dem Mt. Aigoual - natürlich wieder mit dem unvermeidlichen siamesischen Zwilling...

 

Wir stromern mit den Hündchen eine knappe Stunde im Gelände umher, der Wind bläst stark und kalt; schließlich machen Ulla und ich einen kleinen (Einkaufs-)Bummel im Observatoire:

Wir machen uns schlau, bestaunen Funktionsmodelle, lassen uns von den Antworten überraschen, die es in Form interaktiver Frage-Antwortspiele zu finden gilt (wie schwer ist eine Wolke von 1 Kubikkilometer Ausdehnung?), manches überfordert uns, wie die oft komplizierten Wetterkarten, die überall auf Monitoren zu betrachten sind.
Außer einem wenig mehr Wissen besteht die "Ausbeute" aus zwei warmen Pullis und einer Jacke - und es ist immer noch August in Südfrankreich...

Als wir wieder ins Freie treten, hat sich der Nebel weitgehend verzogen, es ist sogar überraschend "unkalt" geworden, aber nicht warm.

 



langsam verdünnisieren sich die Wolken

 

Auch das Gebäude ist jetzt schon fast klar zu erkennen. Hier oben wachsen vorwiegend Krüppelkiefern, die Winter sind ausgesprochen hart und saukalt hier oben.

Der oftmals orkanartige Sturm türmt den Schnee dann meterhoch auf - es gibt hier im Observatoire Aufnahmen aus dem Winter, da kommst du aus dem Staunen nicht mehr raus.

Wenn die Sicht mal so richtig klar ist, zeigt sich das Observatoire wie eine Festung. Vom runden Aussichtsturm hast du dann einen Fernblick über hunderte Kilometer.


...und schließlich taucht das Observatorium doch noch aus dem Nebel auf...

 

Das ermuntert uns, einen weiteren Spaziergang in weiterem Kreis ums BABY zu machen.
Der Mt. Aigoual ist nicht nur ein klassisches Radfahrer-, sondern auch ein anspruchsvolles Wandergebiet. In allen Himmelsrichtungen gehen Wanderwege ab.
 



das sind nicht die gleichen Schafe wie vorhin unterwegs


 



Carissima im Stöckchenparadies

Als wir abfahren, scheint sogar die Sonne; trotzdem: warm ist was anderes.
Wir erinnern uns, dass wir ja gar nicht so weit von einem Ort sind, wo wir noch im Frühjahr waren, und an dem es uns ausgesprochen gut gefallen hatte:
Roquefort, der Ort mit dem gleichnamigen Käse.

Wir beschließen kurzerhand, dorthin zu fahren, in ein paar Stündchen sollte das zu schaffen sein.

 

 

===> Roquefort's weitere Umgebung