Die "andere" Jahreszeit

Über Sant Carles de la Ràpita

zu "Spätzle Fritz" und dann weiter
 


 



 

Wie gesagt: Erst mal wollen wir zu "Spätzle Fritz" in der Nähe von Vinaroz.

Wir verlassen nach gründlicher Ent- und Versorgung so gegen 12 Uhr den Vilanova Park und folgen der C 31 ca. 20 km; dann kommen wir bei El Vendrell auf die N 340 - um Tarragona herum ist sie fabelhaft autobahnartig ausgebaut - schneiden das Ebro-Delta ab und steuern genau an dessen Ende den Hafen von Sant Carles de la Ràpita an.

Wir finden auf Anhieb dorthin, wo wir unsere ausgiebige Mittagspause machen wollen: Direkt am Yachthafen, da ist es derzeit still, es ist ja nun mal keine Segelsaison.

Während Ulla das Essen vorbereitet, führe ich die Hündchen nacheinander aus. Das ist stressfreier als wenn ich alle 3 gleichzeitig dabei habe und sie mir
mit den Leinen munter Ikebana häkeln. Und da ich jedes Mal eine andere Richtung einschlage, habe ich am Ende auch noch alles Sehenswerte entdeckt.

 

ruhiger Platz am Hafen von Sant Carles de la Ràpita
 

 

Es schmeckt, wie immer, ganz prima (*schleim*) und nachdem alle satt und zufrieden sind, gehen Ulla und ich noch eine kleine Runde ohne Begleitung.

Hinter unserem BABY geht es direkt zum Meer, der Strand ist sehenswert: Er wurde vor kurzem geharkt wie ein riesiges Feld und ist absolut frei von irgendwelchen Abfällen, fast steril.

Von hier aus sehen wir rückwärts auf den Ort


der Strand wirkt wie ein frisch hergerichteter Acker
 

 

Nach der Pause werfen wir wieder den Riemen auf die Orgel und machen den letzten Hüpfer von etwa 40 oder 50 km nach 12510 Sant Rafael des Riu.

Wie du siehst, ist "man" satt und etwas schläfrig, das ist gut bei der Fahrt.

Der "Spätzle Fritz" gibt seine Adresse so an: Carretera San Rafael à Vinaroz, km 4.500.
GPS E 0°23'36, N 40°34'30 - so steht's in Fritzens Hochglanzprospekt.

Wir fahren bereits ca. 9 km vor Vinaroz von der N 340 ab, Richtung Alcanar, und kommen dann auf die N 238. Da geht's nach rechts, man kreuzt über die Autobahn und fährt dann auf der schnurgeraden CV 11 Richtung Sant Rafael des Riu. Ungefähr 2 oder 3 km davor ist links der "Spätzle Fritz", ein Schild weist drauf hin.

Wir stellen uns irgendwo auf den großen Parkplatz, ich schließe die Gasflasche an. Der Himmel ist wolkenlos, das bedeutet: Die Nacht wird kalt, wir werden heizen müssen..
Unseren Gasvorrat im Festtank wollen wir hier in Spanien möglichst schonen, denn die Erfahrung hat uns gezeigt: Nachfüllen ist fast unmöglich, obwohl wir wissen, dass es Gastankstellen für Festtanks gibt. Nur: Wir haben noch keine finden können. Aber jeder kennt natürlich eine oder gleich mehrere: Alicante, Murcia und, und... Brauchen wir nicht, wir haben jetzt 3 Gasflaschen à 13,kg, und immer wenn eine leer ist und die nächste angehängt wird, besorgen wir eine neue. Ach, ist das beruhigend!

Bei Spätzle Fritz kannst du für 1,50 Euro auch duschen. Das ist wirklich prima.
Auch WIFI gibt's, kostenlos sogar. Nur: wenn es nicht funktioniert, kann dir die Chefin auch nicht helfen, sie hat aber, wie die meisten Anwender, eine hilfreiche Hand, irgendwo.

 
Auf unserer letzten Fahrt waren wir ja ebenfalls dort, für eine Nacht kannst du da gut stehen; die Chefin nimmt für 24 Stunden 6 Euro, du kannst dafür auch Wasser nachtanken, aber (noch) nicht entsorgen - eine Entsorgung ist aber geplant. Warten wir's ab.

Du kannst die 6 Euro auch ver(fr)essen, das heißt: Wenn du im Restaurant, wo es übrigens sehr lecker schmeckt, zu Abend isst, wird dir der Übernachtungsobulus erlassen.
Wir essen ebenso ausgiebig wie lecker, und es bleibt nichts übrig.
 

Als wir am folgenden Morgen beim Aufbruch sind, fragt uns eine Schweizer Kollege, der ebenfalls gerade losfahren will, ob wir auch die "Strecke über die CV 10..." fahren würden. Die Wirtin habe ihm gesagt, dass man da prima fahren könne.
Uns hat sie nichts davon gesagt, aber da der Mann so überzeugt klingt, hängen wir uns einfach hinten bei ihm dran und folgen ihm, während Ulla die Karte studiert.

Ich nehm das mal vorweg: Solltest du jemals bei Spätzle Fritz einhalten und dann weiter nach Süden wollen, dann überleg nicht lange, sondern fahr einfach mal die Strecke, die ich gleich beschreibe. Glaub der Karte nicht, sie macht dich unnötig bange:

 
Also:

- Du verlässt den Stellplatz vom Spätzle Fritz nicht nach rechts Richtung Küste, sondern nach links und fährst bis Sant Rafael del Riu;

- am Ortseingang gleich scharf nach links abbiegen, d.h. du bleibst auf der CV 11.

- kurz hinter Traiguera kommst du auf die N 232, da biegst du nach rechts drauf. Bald kommst du nach La Jana.

- in La Jana nach links abbiegen auf die CV 10 (davon sprach ja der Schweizer)

- auf der CV 10 bleiben bis Sant Mateu.

- ab hier geht's auf der CV 132 stramm nach Süden.


die CV 11 fährt sich echt kommod...
 

 

Dein BIO-Navi hat es längst auf der Karte gesehen und du hast gemerkt:
Du fährst ebenso komfortabel wie kostenlos parallel zur kostenpflichtigen Autobahn bzw. der chronisch überlasteten N 340, landest schließlich 6 km hinter Cabanes auf der nagelneuen, wieder kostenlosen A 7:


...und auch die A 7 ist dank wenig Verkehr sehr komfortabel - und kostenlos
 


Die umrundet weiträumig das wuselige Castellón; irgendwo bei Sagunt vereint sie sich mit der N 340. Es geht Richtung Valencia.

Da fährst du natürlich nicht durch - außer Gerhard und Helga tut das keiner freiwillig :-) - sondern im weiten Bogen drum rum. Ist hier kostenfrei.

Südlich Valencia hast du die Wahl: Kostenpflichtige AP 7 / E 15 oder die weiterhin kostenlose A7.

Wir entscheiden uns für die A 7; am Anschlusspunkt 640, westlich von Xàtiva, begehen wir den Fehler und fahren Richtung Alcoi. Zwar ist das wieder die N 340 (die A 7 setzt hier einfach mal ein Stück aus), aber zwischen Puerto d'Albeide und Port de Benifallim macht sie sich keine Ehre:

Sie geht mitten durch Alcoi, und das in echt schäbiger Weise: Schmal, rechtwinklig, rumpelig, neblig, kalt - alles was du nicht willst. Dieses Alcoi muss Reize haben, die uns weitestgehend verborgen bleiben; und je höher wir kommen, desto dunstiger und nasser wird es.

Was haben wir falsch gemacht? Klar: Wir hätten bei Xàtiva auf die noch küstenfernere A 35 fahren sollen. Das ist zwar weiter als über Alcoi, aber weitaus flotter - und immer noch kürzer als auf der kostenpflichtigen AP 7 / E 15, die an der Küste entlang führt. Kannst du nachmessen. An der Anschlussstelle 606 kürzt man über die N 344 ab (ähnlich wie Mayen - Mendig bei Koblenz) und fährt dann bis Alicante. Kurz davor kannst du dich für deine weitere Route entscheiden.

Hamwer ja alles nicht gemacht, wir landen trotzdem südlich von Alicante wieder auf der N 332. Da bleiben wir drauf bis La Marina, ca. 10 km hinter Sta. Pola.

 

 

===> La Marina(1)