Die
"andere" Jahreszeit
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La
Marina, das ursprüngliche meine
ich, ist ein kleiner und
sicher unbedeutender Küstenort direkt südlich von Santa Pola.
Früher ging die N 332 hier hindurch; jetzt gibt's eine Umgehung, drum
ist es hier sehr ruhig, ja geradezu beschaulich. Letztes Jahr waren wir auch hier, hatten den Ort selbst aber überhaupt nicht besucht, und so haben wir in unserer Erinnerung nur ein sehr schlichtes Bild gespeichert... Der Stellplatz ist rappelvoll, wir sind uns sofort einig: Morgen fahren wir weiter! Wir stehen in dritter Reihe direkt neben Harald und Anitas Wagen, doch am nächsten Tag werden einige Plätze frei, wir finden einen ganz hinten. So haben wir keinen Nachbarn, nur einen Vordermann. Prima. |
Es ist schönes, aber viel zu kaltes Wetter. Klar, das ist sehr relativ, wenn man bedenkt, dass in Deutschland die Temperaturen gegen 25° minus streben...! Hier sind wir mit Tagestemperaturen um die 10 bis 12° gut bedient, nachts sinkt es aber auf ca. 2 bis 3°, so hat die Heizung richtig was zu tun. Am frühen Nachmittag kommt der Gasmann, ein kleiner LKW bringt Gasflaschen, und da 2 von unseren 3 Flaschen leer sind, kaufen wir für je 13,80 € zwei neue. Beruhigender Vorrat. Wir machen den ersten Spaziergang in die benachbarte Urbanisation - von dieser erzähl ich später noch mehr.
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In
La Marina kannst du dir einen von 3 verschiedenen Plätzen zum
Stehen aussuchen. Also, echte Stellplätze sind das alles nicht, du wirst hier lediglich eine Zeitlang geduldet; und wenn irgendein Fest in Spanien ansteht, schickt man - also die Guardia Civil - alle weg, damit die Einheimischen Platz haben. Ist zwar ärgerlich, aber irgendwie verständlich. Auf diesem hier stehen wir, dann gibt's noch zwei andere direkt am Meer. Warum wir nicht dort stehen? Weil man da "Kuschelcamping" macht: Die WOMOs stehen teilweise so dicht beieinander, dass man sich von Fenster zu Fenster den Kaffee rüberreichen könnte. Dann stehen wir lieber hintereinander, mit hinreichend Abstand zu Vorder- und Hintermann. |
Ein
zweiter Stellplatz befindet sich gleich hinter den Dünen, also zwischen
dem schmalen Kiefernwäldchen, welches sich kilometerlang parallel am
Meer entlang zieht, und dem Wasser. Wer hier steht, will nirgends anderswo stehen. Einerseits verständlich, doch vom Wasser sehen die hier genau so wenig wie wir auf dem asphaltierten Platz. Schnuckelig wird es, wenn entweder Regen einsetzt oder wenn es lange trocken ist; dann heißen die Alternativen Schlamm oder Staub. Es regnet übrigens... Ergo: Für uns ist der Platz, auf dem wir stehen, mit den Hunden optimal. Drum bleiben wir auch da drauf. |
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Ein
Wort zu der wirklich hübschen, ja heimelig wirkenden Urbanisation: |
Mir erzählt das ein deutscher Zahnarzt, den ich wegen eines Problems aufsuchen muss, und mit dem Ulla und ich uns lange und sehr nett unterhalten. Er praktiziert hier seit ca. 10 Jahren und kennt viele Einzelheiten; er sagt uns auch, dass die Banken in der Vergangenheit Finanzierungen bis zu 110% gewährt haben, und zwar bei sehr niedrigem Zinssatz - da war's Häuslebauen recht erschwinglich, die Baubranche boomte wie doll. Endlich weiß ich, warum die Ostküste Spaniens eine einzige Urbanisation ist! Aber wir 'profitieren'
schließlich ebenfalls davon:
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Aber
viel schöner ist es, durch das gleich angrenzende
Landschaftsschutzgebiet zu wandern: Direkt hinter stillgelegten alten Salinen hat man Wege angelegt, sie führen durch einen niedrigen Kiefernwald, das Gelände ist hügelig, so kannst du hin und wieder einen Blick auf die Landschaft rundum werfen. |
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Blick über die alten Salinen nach Sta. Pola und Elche
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Bist
du dafür zu kurz geraten, erkletterst du einen der hölzernen
Aussichtstürme. Von dort aus sehen wir in der einen Richtung bis
Santa Pola und Elche, in der anderen bis Guardamar. |
Besonders stimmungsvoll ist der Sonnenuntergang bei den Salinen. |
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Die
Helden sind müde... Als es dunkel wird, verabschiedet sich die Sonne mit beeindruckenden Beleuchtungseffekten. |
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Am Spätabend werden wir Zeuge, als der zunehmende Mond sich fast auf den Abendstern Venus legt; in Deutschland hat er die Venus vollkommen verdeckt, hören wir. |
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