Die "andere" Jahreszeit

An der Algarve (3)

Salema

 

 

Salema wirkt auf den ersten Blick wie das Kontrastprogramm zu Burgau; alles ist mindestens zwei Nummern bescheidener:
Die Häuser, die Kneipen, die Restaurants, die Straßen, der Hafen - alles.
Selbst die Menschen wirken einfacher und ursprünglicher.



der bescheidene Hafen am Ostende der Bucht

 



Salemas Hauptstraße

 

Und trotzdem: Salema hat irgendwie Flair!

Das merken wir, als wir eine knappe halbe Stunde am Strand entlang, durch schmale Gassen zwischen den Häusern, die Hauptstraße, wieder durch Gässchen wandern und schließlich wieder an der Strandpromenade landen. "Promenade" ist sicher etwas übertrieben, die Fliesen auf dem Boden liegen uneben, die Fassaden der Häuser sind eher nachlässig erhalten, nur bei einigen wurden kürzlich Putz und Farbe erneuert.

Mittendrin finden wir ein kleines, gut besuchtes Restaurant, gleich am ersten Tisch sitzt eine nicht mehr ganz junge, aber durchaus essfreudige und entsprechend umfängliche englische Damenriege hinter ebenso üppig gefüllten Tellern. Es schmeckt. Die Ladies kichern laut und ununterbrochen, der Inhalt der geleerten Rotweinflaschen hat seine Wirkung entfaltet.

In diesem eher abgelegenen Salema haben viele Engländer eine zweite Heimat gefunden. An etlichen Hausschildern stehen englische Namen, die Speisekarte gibt's ebenfalls in englisch, und außer "Se Vende" steht an etlichen Häusern gleich drunter "For Sale". Das Englische Pfund hat mächtig Haare gelassen, merkt man auch hier.

Der Ober in unserem Restaurante spricht neben der portugiesischen Landessprache ebenso glatt spanisch, englisch und - das wundert uns - akzentfrei deutsch. "Ich habe viele Jahre in Deutschland gearbeitet" antwortet er, als ich sein perfektes Deutsch bewundere.

Nach dem Essen gehen wir nochmal ans Wasser.

Der breite Sandstrand ist fast unbevölkert, wer sich hier niederlässt, kann sich so richtig breit machen. Am Wochenende mag das anders sein, das merken wir auch in "unserer" Bucht, wo unser BABY steht: Da schwärmen die Einheimischen am Wochenende ein mit Stühlchen, Decke, Picknickkorb, Plastikeimern, Angelausrüstung, Sonnensegel...

Das ist wohl überall auf der Welt so.



es gibt immer was zu schauen

 



fein rausgeputzt

 

Neu oder gelungen restauriert - auf jeden Fall ein Blickfang, dieses Reihenhaus am Meer.

Die blaue Umrandung von Fenstern und Türen findest du hier unten sehr häufig. Sie soll Ungeziefer und böse Geister abhalten.

Das westliche Ende des Strandes.
Im Gegensatz zum östlichen gepflegt, fast schon mondän.


Wir finden im Vergleich letztlich Salema gemütlicher und beschaulicher als Burgau.



 Salemas Infrastruktur hat "Ost-West-Gefälle"

 

Wegen unserer Hündin Carissima waren wir ja vor einer knappen Woche im Schweinsgalopp die Algarve abgefahren und haben außer Vila Real und Boca do Rio eigentlich nichts weiter davon gesehen. Da es Carissima inzwischen wieder so gut geht, dass wir uns aus dem Dunstkreis der Tierarztklinik ohne Sorge entfernen können, wollen wir das Ganze noch mal von vorn beginnen.
Jetzt aber mit der richtigen Muße.

 

 

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