Ärzlisch wielkommön in Ssüdfrongraisch!
Ulla und ich haben, wie ich ja schon sagte, mehr durch
Zufall die erste nähere Bekanntschaft mit der Provence gemacht.
St. Rémy de P. mit dem Ambiente eines typisch provenzalischen Kleinstädtchens
wirkt zu jeder Jahreszeit einfach heiter. Zu seinen berühmten Gästen zählten
unter vielen anderen van Gogh und Daudet, und eines seiner "hellsten" Kinder war Nostradamus.
Gedenktafel neben der Büste des Sehers NOSTRADAMUS
Das Licht der Provence zieht bis heute Künstler aus aller Welt an, du kannst
ihnen oft bei der Arbeit zusehen und ihre Produkte
gleich bei ihnen, auf dem Wochenmarkt oder in einem der vielen Geschäfte
in und um St. Rémy erstehen.
À propos Markt:
Bei dem Mann nebenan sind wir schon seit Jahren Kunden. Er verkauft den
saftigsten und aromatischsten Schinken, den ich je gegessen habe; den säbelt
er Scheibe für Scheibe per Hand ab, erzählt ununterbrochen (das meiste
verstehen wir eh nicht) und trinkt bei seiner Tätigkeit ebenso
ununterbrochen eine Flasche Rotwein nach der anderen. Er zählt (deshalb?) zu
den fröhlichsten Händlern des Wochenmarktes :-) .
Natürlich hat St. Rémy de P. eine fantastische Gastronomie - kein Wunder bei
dem exquisiten Olivenöl (eine der berühmtesten Ölmühlen Frankreichs befindet
sich in der Nähe), dem Knoblauch und vor allem den Kräutern der Provence,
die an fast keiner Hauptspeise fehlen.
Die Kräuter der Provence - wozu hauptsächlich Basilikum, Thymian, Majoran,
Rosmarin und Lavendel zählen, kannst du fast mit der Sichel händeweise "ernten".
die berühmten Kräuter der Provence - "life"
In der näheren
und weiteren Umgebung von St. Rémy de P. findest du eine Menge Sehenswürdigkeiten;
es lohnt sich - nein: du musst sie gesehen haben, der Besuch ist in jede
Mühe wert. Ich will hier nur einige
davon nennen - such dir was aus:
- das Kirchlein St. Sixte bei Eygalières aus dem 11.Jhrdt.,
das wir bei jedem Aufenthalt in St. Rémy de P.
mindestens zweimal aufsuchen
- die Alpilles, in denen du herrlich wandern und
wenn du Lust hast, auch Segelfliegen kannst
ein Netz herrlicher Wanderwege durchzieht die
Alpilles
- Les Baux-de-Provence mit seiner Burgruine aus dem
Mittelalter
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die römische Ausgrabungsstätte Les Antiques am Fuß der Alpilles
- Arles, Nimes und Avignon, die "Stadt der Päpste"
- die Camargue mit Flamingos, Wildpferden und
schwarzen Stieren
- die Crau, Aigues Mortes, les
Saintes-Maries-de-la-Mer
- die Pont du Gard, die Fontaine de Vaucluse usw. ...
- Gordes und die Steinhütten (Bouries), ohne jeden
Mörtel erbaut
- die Stadt Aix en Provence und der etwas entfernt liegende
Mont
Ventoux (über den auch die Tour de France führt).
Diese Aufzählung ließe sich mühelos ein gutes Stück fortsetzen, aber das
mag als Auswahl erst mal genügen.
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mitten in der Altstadt von St. Rémy ist Wochenmarkt
oh - was für ein Schinken!!!
überall verführen dich provenzalische Spezialitäten
kostbares Olivenöl und herzhafte Tapenade
die St. Sixte schmückt übrigens auch den Einband des Du Mont
Kommst du im Hochsommer in die Provence, dann fahre unbedingt mal in die
"Haute Provence", also einfach Richtung Nordosten!
Da ist es nicht nur viel kühler, sondern die Luft ist erfüllt vom Duft des
Lavendel. Der wird jetzt geerntet und oft gleich am Straßenrand in einer
kleinen Destillerie zu dem betörend riechenden Lavendelextrakt verarbeitet.
Du wirst beeindruckt sein, wie viele Lavendelblüten nötig sind, um auch nur
ein paar Milliliter des kostbaren Öls zu erhalten.
Lavendel wird für alle möglichen Zwecke verwendet. In erster Linie natürlich
zum Parfümieren von Seifen und Duftwässerchen, du findest ihn überall in Form von
Lavendelhonig, und zuletzt kauften wir eine köstliche Marmelade, in der
wenige aromatisierende Lavendelblüten verarbeitet waren.
Lavendelfelder sind zu allen Jahreszeiten fotogen: Im Winter
und Frühjahr, da sind die Felder zwar abgeerntet, aber die akkuraten Reihen
bilden immer einen hübschen Vordergrund:
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