ÜBERWINTERN
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Vilanova
Park ist der größte Camping, den wir bisher gesehen haben. Alles vom Feinsten, mit mehreren Schwimmbädern, Turn- und Fitnesshalle, Tennis, hunderten von Mobile Homes, sonnigen WOMO-Stellplätzen. Und Areale mit den typisch echt spanischen Zeltplätzen: Dicht bei dicht steht ein Steilwandzelt neben dem anderen, es fehlt weder das Küchenzelt noch die schattenspendende Überdachung aus Plastik, was dem Ganzen das Flair einer Beduinenniederlassung verleiht. Zurzeit sind die Zelte unbewohnt, höchstens zu Feiertagen kommt die eine oder andere spanische Familie. Aber zu Ferienbeginn tanzt hier der Bär, und bis 2 Uhr nachts dröhnt hier aus jedem Zelt der Subwoofer. Stört keinen, und wen es doch stört, der gehört hier nicht hin, ganz einfach. Wir spazieren mit den Hunden stundenlang auf Vilanova Park herum und haben am Ende immer noch nicht alles gesehen. |
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Mit
einem Camping Cheque hast du ja Anspruch auf einen Stellplatz mit Strom und
Wasser, Duschen und was sonst dazu gehört. Für die Hunde berechnet man hier
im Winter nichts, im Gegenteil, an der Rezeption gab's für alle ein
Leckerchen. Warum wir letztlich statt des einen Tages gleich 7 bleiben hat mehrere Gründe: 1. wir haben Zeit... 2. der Camping ist, sagte ich ja schon, sehr hundefreundlich und hat fast beliebig lange Spazierwege; die sind ungefährlich, weil es fast keinen Autoverkehr gibt, und wenn, dann sind hier 10 km/h angesagt. 3. die 6 Cheques reichen für 7 Tage, denn es gilt das Angebot: "7=6, d.h. 7 Tage bleiben, aber nur 6 Cheques dafür abgeben". 4. der Camping hat WIFI, also Internetanschluss per W-LAN. Ulla kann also vom BABY aus ins Internet! Du weißt, dass wir seit Jahren davon geträumt haben, jetzt ist es Realität. Für 1,00 Euro pro Tag ist das ein faires Angebot, und Ulla mailt, dass es nur so eine Freude ist. Vor allem am frühen Vormittag ist das Internet schnell, es verlangsamt sich gegen Nachmittag - bis dahin hat Ulla längst fertig... Wie du siehst. |
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Langeweile?
Keine Spur. Wäsche waschen, saubermachen unserer rollenden "Zweiraumwohnung" innen wie außen, Einkaufen, Kochen, Internet, Rätseln, Sudoku, Lesen und: 8 Spaziergänge am Tag, jeweils 4mal mit 2 Hunden, da kommt keine Sekunde Langeweile auf, kannst du mir abnehmen. Aber Stress ist das auch nicht, denn es ist ja keiner da, der was von dir will, kein Besuch, kein Telefon vor allem, und wenn, dann geht das alles aus Kostengründen (noch) sehr schnell. Das soll sich später ändern, ahnen wir aber jetzt noch nichts von. |
Als
Stadt am Meer hat Vilanova i la Geltrù natürlich auch einen Strand -
breit, sauber und gepflegt. Hier verliere ich beim Spaziergang Ullas Fototasche mit dem darin befindlichen Übertragungskabel für den Laptop. Gottlob habe ich die Camera in der Hand. Und der Laptop hat einen Kartenleser, so hält sich der Verlust in Grenzen.
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An
der kleinen Felsmauer unterhalb des Hauses hat sich ein Künstler in Form
eines "hängenden Gärtchens" verewigt. Auf winzigen Arealen hat er Kakteen, Efeu, Palmen und Blumen gepflanzt und so eine Miniaturlandschaft angelegt. |
Weiter rechts findet sich in
einigen Metern Höhe |
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Wie
überall im Winter: fast menschenleere Strände. Übrigens: Nirgends auf unserer 5-monatigen Reise haben wir so preiswert eingekauft wie in Vilanova i la Geltrù! Lachs kostet hier das Kilo um die 7 Euro, im Angebot heute: 4,65 Euronen pro Kilo! Richtig schöne große Filets, und das in bester Qualität. Paprika, für die du bei uns in D pro Kilo ja gerne mal an die 6 Euro hinlegst (Rekord: 7,99), kosten hier mal gerade 1,25 Euro. Tomaten dito. So fahren wir mit gut bepacktem Roller wieder zurück zu BABY und Hündchen, packen aus und anstatt ans Gemüseputzen mache ich mich ans Backen... |
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Wir
sind ja noch ziemlich am Anfang unserer Reise, es sind alle Zutaten
einschließlich Trockenhefe an Bord, und so entsteht ein anständiges Brot
mit Rumrosinen. Und zwar in unserem kleinen elektrischen Backöfchen, das wir, weil es nur 800 W braucht, notfalls auch mit unserem Jockel betreiben können. Hier haben wir ja "Landstrom", da ist das sowieso kein Problem. |
Leider
wird es oben etwas schwarz, weil die Hefe gut treibt und es daher dem Heizstab zu nahe kommt. Schmeckt aber trotzdem. |
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Abends
sind wir alle rechtschaffen müde, das macht wohl die viele Bewegung
an der frischen Luft. Du bist ja fast nur draußen, erst wenn die Sonne
sich verkrümelt, machen wir das auch und setzen uns ins warme BABY. Mit
den Hündchen. |
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Die
eine Woche vergeht wie nix, wir fahren weiter an der Ostküste Spaniens
hinunter und wundern uns wieder mal über die rege Bautätigkeit entlang des
1000 km langen "Uferstreifens". Wann immer du nach draußen schaust, du siehst immer
mindestens 5 oder mehr Baukräne, es können bei genauem Hinsehen auch mal
an die 20 sein. Es entsteht eine derartige Menge an Wohnungen und Hotels,
dass du dich fragst, a. wer das alles bezahlt und b. wer da alles wohnen
soll?? Wie wir oft feststellen, sind die allermeisten Wohnungen leer, an vielen steht "Se vende - Zu verkaufen", mindestens aber "Se aquila - Zu vermieten". Und wenn ich mir vorstelle, dass im Sommer auch nur die Hälfte all dieser Wohnungen belegt ist - Grundgütiger, muss das ein Trubel sein! Nie und nimmer möchten wir in der Hochsaison hier sein. Brauchen wir ja auch nicht, obwohl: auch die Zahl der Überwinterer in Spanien hat, seit wir dorthin fahren, ebenfalls erheblich zugenommen. Merken wir jedes Jahr. So fahren wir vorbei an den vielen bekannten Orten, die wir schon so oft durch- oder umfahren haben, nächtigen einmal auf dem überraschend lieblos wirkenden Eurocamping in Oliva und landen am nächsten Tag auf einem weithin unter WOMOfahrern bekannten Stellplatz bei Mazzaron, der "Ziegenwiese". Wir sind dort mit Freunden verabredet, die wir vor 3 Jahren in Almerimar kennen gelernt haben (du erinnerst dich vielleicht an "Alma", "Meri" und "Mara"?) Frauchen Tille und Herrchen Uli sind bereits dort und freuen sich, wie wir, auf ein Wiedersehen.
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