Die "andere" Jahreszeit

An der Algarve (5)
 

Carrapateira - Amoreira



 

Östlich von Sao Bras liegt Sta. Catarina da Fonte do Bispo, hier kaufen wir einen kleinen Vorrat Figo, Feigenschnaps, der mit 3,50 €/l recht günstig ist. Mancherorts heißt er auch "Agua diente".
Er sieht auch genau so harmlos aus wie Wasser, und vorausschauenderweise gibt's ihn gleich in 5-l-Wasserkanistern.
Nein, das BABY braucht nach wie vor Diesel :-), wir haben auch nicht vor, damit Kaffee zu kochen oder ihn gar pur zu trinken. Wir planen damit was anderes, aber davon später.

Noch weiter zurück in östliche Richtung wollen wir jetzt aber nicht mehr, unsere Hauptrichtung liegt ja, wie du weißt, im Westen und dann nach Norden. Wir fahren jetzt in Ruhe Quarteira an, westlich von Faro.

Den Stellplatz in Quarteira kennen wir ja schon, er ist nicht edel, aber man ist in Stadt- und in Strandnähe, hat Ruhe und Frischwasser.
Der breite Sandstrand ist super, du kannst daran entlang nach Vilamoura gehen, schöne und teure Motoryachten und Geschäfte bestaunen. Wir kaufen auf dem Markt ein, Obst und Gemüse sind echt billig und gut!
 


Da die TÄ unsere Hündin noch mal sehen will, fahren wir am übernächsten Morgen wieder nach Espiche.
Die Ergebnisse der Nachuntersuchung sind sehr zufriedenstellend, wir können ab jetzt wieder frei über unsere Zeit verfügen.
Erleichtert machen wir uns auf nach Carrapateira.

Wenn du dort unten in der Gegend bist, wirst du ziemlich sicher Sagres besuchen, dort das Fort besichtigen und die 'westlichste Bratwurscht Europas' verzehren. Solltest du dann nach Carrapateira weiter wollen, kommst du am direktesten über Vila do Bispo dorthin, die Straße ist aber sehr schmal und auch etwas rumpelig.

Mein 'Bio-Navi' Ulla rät daher:
Nach Lagos zurück, von dort die N 120 nach NW und nach ca. 20 km die erste und einzige Abzweigung links. Das Quersträßchen führt auf die N 268, da biegst du wieder links ab, also Richtung Süden.
Über Samouqueira kommst du nach Carrapateira.
Ob sich das rentiert? Eher nicht, denn das Ganze ist entpuppt sich ebenfalls als ziemliche Gurkerei. Fahr also besser über Vila do Bispo.


 



der hölzerne Steg führt zur seichten Bucht


 

Die Gemeindeväter von Carrapateira haben sich's was kosten lassen: Sie haben einen großen, geschotterten und fast ebenen Parkplatz angelegt, meist besiedelt von 5 bis 15 WOMOs und einigen PKWs.

Es gibt dort aber nur eine paar Mülltonnen, sonst keine Ent- oder Versorgung.

Ein paar Schritte vom Stellplatz weg hast du diesen Blick. Hier können auch kleine Kinder im Sommer unbesorgt baden, die Bucht läuft bei Ebbe fast leer.

Carrapateira liegt am Fuß der Halbinsel Pontal. Die ist größer als man zuerst annimmt; wenn du sie mit dem Fahrrad umrunden willst (es gibt ungefähr auf halber Strecke eine Abkürzung): viel Vergnügen, der staubige Schotterweg fordert Pilot und Material.

Wir machen die Runde mit dem BABY, alles schön langsam. Hey, das lohnt sich wirklich! Die Flora wirkt wie vom Landschaftsgärtner angelegt.

 

Da der Wind Richtung Meer bläst, weichen wir bei Verkehr nach links in eine Haltebucht oder so aus, so stauben wir nicht jedesmal ein.

Mich macht es immer narrisch, wenn da einer mit Affentempo daherkommt, eine riesige Staubfahne hinter sich her zieht, die für Minuten die Sonne verdunkelt. Anschließend kannst du dir wie weiland John Wayne nach einem Tagesritt durch die Wüste den Staub aus allen Ritzen klopfen.



auf dem rundweg der Halbinsel Pontal bei Carrapateira

 



Pontal ist Naturschutzgebiet, daher immer hübsch auf den Wegen bleiben

 

Unterwegs führen Stege Richtung Strand. Das Ende des Steges führt dich manchmal fast bis ganz zum Wasser, an anderen Stellen endet er 30 Meter oberhalb an einem Steilufer, denn die Schotterstraße verläuft keineswegs auf der gleichen Höhenlinie.

In dem strammen Wind können die Decken mal eben auslüften.

Kontrast:
Zwischen den Felsabbrüchen tosen die hereinbrechenden Wellen.



 

Die N 268 stößt in Alfambra wieder auf die N 120, und die führt nach Aljezur. Das liegt nun nicht am Meer, hat aber eine andere 'Attraktion':
Solltest du unterwegs in Portugal Ärger mit deiner Solaranlage haben und der gute Harald Forstner ist nicht greifbar, dann fahr nach Aljezur. Hier wirst du in jedem Fall geholfen. Portugiesisch, spanisch oder englisch brauchst du nicht: Man spricht deutsch, der Firmeninhaber ist Deutscher.

Du Brauchst in Aljezur gar nicht erst anzuhalten, fahr einfach durch.
Hinter dem Ortsende Richtung Norden kommt nach ungefähr 2-3 km auf der linken Seite ein Camping, da fährst du dran vorbei; dann ist rechts nach ca. 1 km ein Schild, das zu einer Zona Industrial weist. Da biegst du rechts ab (ist eine Sackstraße)
Du fährst bis ans Ende, biegst wieder rechts ab und nach 50 Metern sind rechts zwei ansehnliche Fabrikhallen von "FF Solar". Dort werden seit mehr als 10 Jahren Solarpaneele und viel mehr hergestellt, FF Solar kennt sich mit allem, was mit der Solartechnik zusammenhängt, bestens aus.


Ich habe mir dort u. a. ein mit Solarstrom betriebenes Ladegerät für meine Fotobatterien gekauft. Das liegt jetzt immer hinter der Windschutzscheibe und lädt die Batterien, wenn auch nur mit max. 50 mA. Liegt das Teil nicht hinter Glas, lädt es mit etwas über 150 mA.

Von FF fahren wir zurück nach Aljezur, und bevor wir das 'Zentrum' (hihi) erreichen, biegen wir nach rechts ab Richtung Amoreira.

Amoreira suchst du wahrscheinlich vergeblich auf der Karte, wir haben es jedenfalls noch auf keiner entdeckt. Dass es trotzdem kein Geheimtipp ist, zeigen die 3 WOMOs, etliche PKWs und sogar ein Zubringerbüschen, die hier auf dem Parkplatz stehen; diesen haben wir wir nach 7 oder 8 km Fahrt auf der recht schmalen, aber wenigstens asphaltierten Straße erreicht.

Es gibt hier keine Ver- oder Entsorgung, dafür aber ein hübsches Strandrestaurant.


 



am Strand von Amoreira

 

Auch hier führt ein Holzsteg durch den Dünengürtel, das erleichtert den Transport der Bade- und Grillutensilien an den Strand ganz erheblich.
Weiter vorn verebbt der Steg allerdings im Sand - eine Wirkung des hier oft stark blasenden Windes.



auf dem Bergrücken genau über Ullas Kopf stand gestern ein WOMO

 



beeindruckende Steilküste

 

Den Strand hier unten links erreichst du nur, wenn du dich abseilst. Interessant wird dann der Aufstieg...
Das Meer ist kalt und etwas ungestüm, aber wir wollen ja auch nur mit den Füßen rein. Jetzt baden, auf keinen Fall! Man kuschelt ja auch nicht mit einem Igel...



da geht's nicht weiter

 

Amoreira liegt in etwa auf der Höhe der Monchique. Da wollen wir heuer aber nicht hinauf, wir haben die Barragem de Monte da Rocha ausgeguckt, ein Stausee, an dem wir schon letztes Mal waren und wo es uns so toll gefallen hatte. Damit verabschieden wir uns auch so langsam von der Algarve...
Beim Gedanken an Marias flache Piri-Piri-Hähnchen mit selbst gemachten Pommes, einem anständigen Salatteller und einem kalten Bierchen bilden sich schon jetzt Pfützchen auf der Zunge.

Das Restaurant ist direkt an der Staumauer. Also los!
Über die N 120 fahren wir bis Odemira, dahinter in Telheiro links auf die N 263 bis kurz vor Sta. Luzia, dann nach rechts die N 389 über Garvao an "den Rocha".
Das alles auf überraschend guten Straßen, die Portugiesen scheinen in den letzten Jahren halb Portugal asphaltiert zu haben.
Nach knapp zwei Stunden Fahrt sind wir da.
 
   

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===> Überraschung am "Rocha"

   
   
   
   

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